Bundespräsident Steinmeier ehrt Hitler-Attentäter Georg Elser
80 Jahre nach dem Hitler-Attentat erhält der NS-Widerstandskämpfer ein Denkmal in seinem Geburtsort Hermaringen. Der Bundespräsident nennt Elser einen Großen in der Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Achtzig Jahre nach seinem missglückten Hitler-Attentat wurde Georg Elser von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier jetzt in Hermaringen (Landkreis Heidenheim) als „außerordentlich mutiger Mensch“ geehrt. Zugleich wurde auf dem Rathausvorplatz in seinem Geburtsort ein Denkmal zur Erinnerung an Elser eingeweiht. „Wir haben lange Zeit gebraucht, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu würdigen, und noch einmal so lange, um einen der herausragenden Widerstandskämpfer, Georg Elser, zu entdecken, seine Haltung zu würdigen und ihn zu ehren“, so der Bundespräsident. Steinmeier spürte der Frage nach, warum Elser so lange keinen Platz in den Geschichtsbüchern gefunden habe, aber auch, warum Elser sah, was andere nicht sehen konnten oder wollten. „Der Einzelne, der klüger ist, sich verweigert und entzieht, fasziniert uns, er beschämt uns auch – wie im Fall Georg Elsers“, so Steinmeier. Elser habe genau hingesehen und nicht nur wahrgenommen, was sich ereignete, sondern auch, was sich vorbereitete. Es sei ein Unglück gewesen, dass sein Plan, Hitler und die gesamte Spitze des Naziregimes aufzuhalten, gescheitert ist.
Die Erinnerung an Georg Elser sei lange kleingehalten worden
Viele Unwahrheiten seien Elser angedichtet worden, und auch die moralische Legitimation seiner Tat sei mit Verweis auf die acht Opfer des Anschlages immer wieder infrage gestellt worden. Auch unter den Mitgliedern des Widerstandes gegen das Naziregime habe es darüber durchaus Auseinandersetzungen gegeben, erläuterte Steinmeier. Dietrich Bonhoeffer sei einer derjenigen gewesen, der zu den Attentatsplänen stand, weil es aus dem moralischen Dilemma dieser Situation kein Entrinnen gegeben habe. „Wer handelte, machte sich einer Gewalttat schuldig. Doch wer nicht handelte, ließ dem Verbrechen seinen Lauf und blieb deshalb nicht ohne Schuld“, so Steinmeier.
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