Corona und die Pflege: Wenn Abstand halten kaum möglich ist
Plus Das Coronavirus stellt die Pflege vor große Herausforderungen. In einem Heim in der Region gab es bereits einen Todesfall. Wie Beteiligte mit der Situation umgehen und wie sie sich für den Ernstfall rüsten
Mehr als 20 Tote. So viele hat ein Wolfsburger Pflegeheim infolge des Coronavirus bisher zu betrauern. Das Heim in Niedersachsen erlangte dadurch bundesweit Bekanntheit – ist aber bei weitem nicht alleine. Vielerorts vermelden Senioren- und Pflegeheime derzeit Todesfälle durch Covid-19. Auch im Landkreis Dillingen. Im Benevit in Wittislingen starb vor Kurzem ein 86-Jähriger an dem Virus (wir berichteten). „Die Situation macht deutlich, wie ernst die Krise zu nehmen ist“, sagt Jörg Fröhlich, Geschäftsführer der Elisabethenstiftung in Lauingen. Die Gefahr: Senioren zählen zur Risikogruppe, sie sind besonders anfällig für das Coronavirus. Das Problem in der Pflege: Einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zu halten ist in der Praxis quasi nicht möglich.
Pflegekräfte sind verunsichert
„Die Situation ist für alle in der Einrichtung derzeit nicht einfach“, sagt Fröhlich. Selbstverständlich sei unter dem Personal, wie bei jedem, eine Verunsicherung da, so Fröhlich, der aber betont: „In dieser für uns alle außergewöhnlichen und risikobehafteten Situation leistet das Pflege- und Betreuungspersonal Außergewöhnliches.“ Im Pflege- und Gesundheitsbereich würden derzeit alle bis an ihrer Belastungsgrenze arbeiten. Fröhlich bekomme trotzdem gespiegelt, mit welcher Zuversicht und mit welchem Mut die meisten seiner Mitarbeiter agieren würden. Die schwierigste Herausforderung sei es derzeit, Material, etwa Schutzmasken, zu bekommen. Im Moment habe man ausreichend davon – der Geschäftsführer lobt in diesem Zusammenhang den Freistaat und das Dillinger Landratsamt. Der Bedarf ist jedoch hoch. Fröhlich ist deshalb dankbar für Mitarbeiter, die selbst am Wochenende fleißig Mundschutzmasken genäht haben – eine Eigeninitiative, die derzeit vielerorts zu beobachten ist. Räumlich hat der Standort in Lauingen einen Vorteil: „Wir haben das große Glück, dass wir einen Bereich, den wir aus organisatorischen Gründen vor knapp zwei Jahren geschlossen haben, wieder hergerichtet haben und den wir jetzt als Einheit für Corona-Kranke mit eigenem Zugang von außen und Schleusenfunktion nutzen können“, erklärt Fröhlich, und fügt an: „Ich hoffe, dass wir diesen Bereich nicht in Betrieb nehmen müssen.“
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