Das Zusamtal kommt ins Kesseltal
Die Bissinger Musikwerkstatt von Magdalena Polzer wird von der Musikschule Wertingen übernommen
Zwischen zwei Betonpfeilern hängen weiße Banner mit bunter Schrift – links ist Musikwerkstatt Kesseltal e.V. zu lesen, rechts der Aufdruck Musikschule Wertingen. Zwei Namen, ein Gebäude. Noch. Denn in den Räumlichkeiten in der Hohenburgerstraße in Bissingen tut sich etwas. Eine Ära endet und ein neues Kapitel beginnt. Magdalena Polzer hat 1997 ihre eigene Musikschule in der Marktgemeinde gegründet und war seither nicht nur Gründerin, Leiterin, Verwalterin, Inhaberin und Lehrerin. Sie war und ist das Herzstück, das Gesicht der Schule, die vor wenigen Jahren in Musikwerkstatt Bissingen unbenannt wurde. Noch. Denn ab dem kommenden Schuljahr gibt es eine große Veränderung: Die Musikschule Wertingen übernimmt den Taktstock und macht aus der Musikwerkstatt ihre neue Außenstelle – und das war ein Wunsch von Magdalena Polzer. „Es ist an der Zeit. Es hat mich wahnsinnig belastet, nicht zu wissen, wie es weitergeht. Ich bin froh, dass wir so eine gute Lösung gefunden haben, und bin mir sicher, dass es auch gut weitergeht“, sagt sie und lächelt. Denn: Eigentlich ist die 66-Jährige offiziell seit zwei Jahren Rentnerin. Doch bislang hat sich keine geregelte Nachfolge gefunden. „Jetzt kann ich abschließen und Abstand nehmen. Aber wenn es brennt, bin ich natürlich bereit zu helfen – aber im kleinen Rahmen und im Hintergrund“, sagt Polzer. Aber ohne Frage: Leicht fällt es ihr nicht, die Musikwerkstatt Kesseltal, die seit vielen Jahren ein Verein ist, aufzugeben. Es ist ihr Baby.
Angefangen hat alles vor 21 Jahren im heimischen Keller im Haus in Bissingen. Die gebürtige Berlinerin, die nach mehreren Stationen an renommierten Musikschulen, mit ihrer Familie ins Kesseltal zog, hat den Versuch gewagt, sich mit ihrer Leidenschaft, der Musik, selbstständig zu machen. Mitte 40, nach drei Kindern, wagte sie den Neuanfang. Der Erfolg gab ihr recht. Schnell war der Keller zu klein, das Konzept, speziell der Schwerpunkt auf die musikalische Früherziehung, kam an. Die freien Büroräume bei ProSeniore boten sich an. „Ich wollte nie eine Konkurrenz zu Musikverein oder anderen Angeboten sein, sondern eine Ergänzung“, erzählt die studierte Musiklehrerin, deren Steckenpferd unter anderem die Blockflöte ist. Bei Polzers Schule, die stetig wuchs mit Schülern und Lehrern, gab es alles, was es in der klassischen Blasmusik nicht gab, es entstand ein Kinderchor, noch heute gibt es einen Erwachsenenfrauenchor, seit zehn Jahren gibt Polzer bei Bedarf in der Grundschule Blockflötenunterricht. „Alles was hier steht, habe ich selbst hingestellt oder organisiert. Vorerst soll es auch so bleiben, die Musikschule Wertingen kann direkt loslegen“, erzählt sie. Wichtig: Alle aktuellen Verträge mit der Musikwerkstatt laufen zum Schuljahresende aus, es müssen mit der Musikschule Wertingen neue ausgemacht werden. „Das Angebot wird sich sicher vergrößern und jeder kann weitermachen.“
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