Den Wert des Lauinger Stadtsiegels erkannt
Vor 100 Jahren kam der Heimatforscher Adolf Layer zur Welt. Ohne ihn wüssten wir heute wohl vieles über die Vergangenheit des Landkreises nicht
Adolf Layer hat fast ein Vierteljahrhundert das Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen herausgegeben. Dabei war er auch einer der eifrigsten Mitarbeiter – und so erlebte man die Jahreshauptversammlungen, wenigstens was den fachlich-sachlichen Teil betraf – geradezu als Ein-Mann-Veranstaltungen. „Unglaublich, wie viel Adolf Layer geforscht und veröffentlicht hat, wie umfassend sein historisches Interesse und wie profund seine Kenntnisse waren“, schreibt uns Bernhard Ehrhart, ehrenamtlicher Leiter des Stadtmuseums im Lauinger Heimathaus. Kein Wunder, dass man gerade Layer für das Handbuch der Bayerischen Geschichte den Teil über Schwaben anvertraut hat. Die Liste seiner Veröffentlichungen, so Ehrhart, umfasst ein halbes Dutzend Seiten. Wohlgemerkt, damals gab es noch keinen Computer, keine Kopierer, ja nicht einmal eine elektrische Schreibmaschine. Zettelkasten und Ordner bildeten die Datenbasis. Eine umfangreiche Korrespondenz ersetzte damals noch nicht vorhandene Nachschlagewerke. Arbeiten konnte man nur mit Veröffentlichungen, die gerade zur Hand waren. Noch dazu war Adolf Layer in seiner Mobilität eingeschränkt: 1942 hat er nach schwerer Verwundung ein Bein verloren. Layers Themen sind weit gespannt: süddeutsche Bäcker in Italien, Geigen- und Lautenmacher in Füssen, Künstler und Baumeister der Renaissance oder des Barock in Schwaben, Palmesel und Passionsspiele. Zu Ulrich und Wittislingen, zu Albert und Lauingen, zu Mozart und Dillingen, zu Wilhelm Bauer hat er immer wieder Neues herausgefunden. Als Herausgeber von Festschriften hat Layer den Stand der Forschung festgehalten, auch Irrtümer korrigiert. Als im Stauferjahr ein vierbändiger Ausstellungskatalog erschien, hat er – quasi im Alleingang – im folgenden Jahrbuch substanzielle Nachträge und Ergänzungen geliefert. Darin hat er den besonderen Wert des ersten Lauinger Stadtsiegels ebenso erwiesen, wie er zum Jesuitendrama wichtige Titel beisteuerte. Layers besonderes Interesse galt der Musikgeschichte. Den musikhistorischen Rang der Kempter-Violine im Dillinger Stadt- und Hochstiftmuseum hat er als Erster erkannt. (pm)
Dr. phil. Adolf Layer kam am 5. Juli 1920 in Langerringen zur Welt. Er ist am 3. April 1984 in Dillingen gestorben. Nachruf und Schriftenverzeichnis finden sich im JHVD von 1985.
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