Der lange Weg zur Integration
Vortrag von Zekarias Kebraeb
Stellen Sie sich vor, Sie fliehen, und keiner nimmt Sie auf. Mit diesem Satz lassen sich wohl die ersten Erfahrungen von Zekarias Kebraeb zusammenfassen, der aus Eritrea über Italien, die Schweiz und Frankreich nach Deutschland kam, um frei zu sein. Nachdem er in der Schweiz abgelehnt wurde, wollte er nach Schweden – von Deutschland hatte er im Geschichtsunterricht gehört, und dort nichts Gutes. Doch um sein Ziel auf dem Landweg zu erreichen, musste er erst mal nach Schleswig-Holstein, und so blieb er in Deutschland hängen. In Oldenburg verhaftete ihn die Bundespolizei: drei Monate Freiheitsstrafe wegen „unerlaubter Einreise“. Wer flieht, ist nicht unbedingt willkommen. Von diesen Erfahrungen schreibt Kebraeb in seinem Buch „Hoffnung im Herzen, Freiheit im Sinn“, welches er im Rahmen einer von der Dillinger Unterstützergruppe Asyl/Migration organisierten Autorenlesung im katholischen Kirchzentrum St. Ulrich vorstellte.
Der Chor der Begegnung umrahmte die Lesung musikalisch. „Die Zuhörer waren von Kebraebs Vortrag so gefesselt, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können“, meinte der Koordinator und erste Vorsitzende der Dillinger Flüchtlingshelfer, Georg Schrenk, nach der Lesung. „Es war beeindruckend, aus erster Hand vom Fluchtschicksal der Menschen zu erfahren, die zu uns kommen.“ Der lange Lageraufenthalt in Solnhofen bei Nürnberg war die zweite Erfahrung von Zekarias Kebraeb, dann die Residenzpflicht und das Arbeitsverbot. Er, der auf seiner Flucht über 9000 Kilometer zurücklegte, empfand sie als enorme Einschränkung dessen, was er suchte: seiner Freiheit.
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