„Die Helden unserer Wirtschaft“
Bayerns stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner war am gestrigen Freitagabend bei der Blindheimer Firma Miller. Dort wurde eine beispielhafte Erfolgsgeschichte gefeiert
Nachts, wenn andere schlafen, hat Bernhard Miller die besten Einfälle. Da kommt er etwa auf die Idee, aus Gummiabfällen neue Produkte herzustellen. „Waterpipe“, ein recycelter Perlschlauch, ist seine neueste Erfindung. Der Schlauch wird aus Gummi-Feinmehl hergestellt und kann im Pflanzenbau eingesetzt werden – weniger Herbizid-, Fungizid- und Pestizid-Einsatz sei die Folge, zudem spare man jede Menge Wasser. „Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt. Wir reden nicht nur von Umweltschutz, sondern wir praktizieren ihn, mehr noch, wir leben ihn“, sagt Miller und klopft mit der Hand auf das Rednerpult. Er hält am Freitagabend eine flammende Rede. Eine Rede, in der er auf die Firmen- und damit die eng verbundene Familiengeschichte zurückblickt. Vor allem aber blickt er mit den rund 500 geladenen Gästen mit denen er ein großes Betriebsfest im bayerischen Stil feiert, auf eine spannende Zukunft voraus. Denn so viel ist sicher: Der Mann hat Ideen – das sieht auf jeden Fall Ilse Aigner, Bayerns stellvertretende Ministerpräsidentin, so. Sie ist auch in Blindheim, um Geschäftsführer Miller, seiner Familie und seinen Mitarbeitern zu einer Erfolgsgeschichte zu gratulieren: Die Firma Alois Miller Erdbau und Abbruch GmbH, die 1985 von Alois Miller in Wortelstetten bei Buttenwiesen mit einem kleinen Bagger angefangen hat, ist 32 Jahre später ein Unternehmen in Blindheim mit mehreren Standbeinen, Innovationen und Weitblick. „Bei solchen Betrieben geht mir das Herz auf. Ich finde es bemerkenswert, wie sich dieses Unternehmen entwickelt hat. Sie sind die Helden unserer Wirtschaft. Ich will Ihnen Mut zusprechen, dass Sie genau so weitermachen“, sagt Aigner bei ihrer Rede, die sie kurzerhand über Bord wirft, „um aus dem Herzen zu sprechen“.
Gefeiert wird am Freitag nicht nur der unrunde 32. Geburtstag, sondern speziell die rasante Entwicklung in den vergangenen Jahren. Mehr als acht Millionen Euro hat Bernhard Miller investiert – in Gebäude, Außenanlage und Anlagentechnik. Speziell die Gummi-Recycling-Anlage, mit der aus Abfall Feinmehl und im weiteren Schritt neue Produkte entstehen lassen kann, ist das Herzstück. Die Ministerin ist beeindruckt: „Die größte Wertschätzung wird im ländlichen Raum geschaffen. Menschen wie Sie sind die Garanten, das Rückgrat, unserer Wirtschaft.“ Ihr Besuch in Blindheim soll deshalb ein Ausdruck der Wertschätzung sein. Viele tun es ihr gleich: politische Prominenz, Firmenvertreter, Freunde, Listenkandidaten, Familie, Nachbarn, Vereine und Ortsverbände feiern mit Millers mit reinem Wasser, das durch eine besondere Filtertechnik entsteht, speziell angefertigten Sekt-Dosen, bayerischer Brotzeit und zünftiger Blasmusik von den Binswanger Banzger Blosn.
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