Diese Berufung macht glücklich
Während anderswo Geburtenstationen schließen, gewinnt Dillingen immer mehr Hebammen.
Hebammen können laut Gesetz ganz alleine eine Geburt leiten. „Ein Arzt nicht. Er hat eine Hinzuziehungspflicht“, erklärt Simone Maier-Saiz. So einen hohen Stellenwert, so eine hohe Verantwortung hat auch sie, als Teil des Dillinger Hebammenteams. Während anderswo Geburtenkliniken schließen, wurden in die Abteilung sechs des St.-Elisabeth-Krankenhauses zuletzt insgesamt 750000 Euro investiert. Im April haben zwei neue Gynäkologen angefangen. 2016 kamen in Dillingen über 500 Kinder zur Welt, mehr als in den Vorjahren. Und während seit Jahren über Hebammenmangel geklagt wird, ist das Dillinger Team in diesem Jahr um zwei weitere Kolleginnen gewachsen: Jasmin Sowik fing am ersten Januar an, Christine Röseler am Mittwoch. Sie hat gerade ihren ersten Infoabend für werdende Eltern am Dillinger Kreiskrankenhaus erlebt. Dort können Schwangere die Hebammen, Ärzte und den Kreißsaal kennenlernen.
Das, was dort alles geboten wird, hat Christine Röseler überzeugt, um von Baden-Württemberg nach Dillingen zu wechseln. „Ich möchte eine natürliche Geburtshilfe praktizieren. Es ist nicht selbstverständlich, dass Frauen aufrecht entbinden oder sich währenddessen bewegen dürfen, auch Wassergeburten gibt es nicht überall.“ Dabei senke eine freie Wahl sogar die PDA-Quote, also die Zahl der Frauen, die sich ein Schmerzmittel geben lassen. Und auch an der bayernweit hohen Kaiserschnittquote (wir berichteten) würde das Team gerne etwas ändern. „Wir wollen die Frauen dazu führen, dass sie sich eine Geburt zutrauen. Der Kaiserschnitt ist eine Notlösung“, erklärt Anne Braun-Springer. Denn dabei falle zum Beispiel die natürliche Keimbesiedelung, wie sie bei der physiologischen Geburt stattfindet, weg. Das wiederum wirke sich auf das Immunsystem des Kindes aus. Zahlreiche Studien würden erklären, warum der Kaiserschnitt nicht selbstverständlich sein sollte, daher wollen die Dillinger die physiologische Geburt fördern.
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