Geld oder Geborgenheit?
Das Sailer-Theatergruppe spielt Kästner. Es gibt zeitkritische Töne – und am Ende viel Beifall
Eine alleinerziehende Mutter in Finanznöten, Wohlstandsverwahrlosung – aktuelle gesellschaftliche Probleme, die Erich Kästner aber schon 1938 in seinem „Pünktchen und Anton“ thematisiert hat. Die Unterstufen-Theatergruppe des Dillinger Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums brachte so mit „Anton und sein Pünktchen“, einer modernen Fassung des Kinderbuchklassikers, durchaus zeitkritische und nachdenkliche Töne gewürzt mit einer wohltuenden Portion Freundschaft und einem unterhaltsamen Schuss Gaunerkomödie auf die Bühne des voll besetzten St. Stanislaus-Saals.
Pünktchen, alias Luise Pogge, wird von Erika Geiser hinreißend natürlich als kesser, selbstbewusster Wirbelwind mit Herz dargestellt. Der Tochter eines wohlhabenden Dillinger Arztes und einer in der Entwicklungshilfe engagierten Mutter fehlt jedoch die Liebe und Fürsorge ihrer Eltern. Denn ihr Vater, von Emma Kimmerle gekonnt als viel beschäftigter, reservierter Mediziner charakterisiert, hat vor lauter Arbeit keinen Blick fürs Zwischenmenschliche. Besonders aber die Mutter, der Sofia Öfele enorm glaubhaft die Züge einer egozentrischen Karrierefrau verleiht, ist oft auf Reisen und daheim nur auf Empfängen und Titelseiten der Zeitungen zu finden.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.