Dixi-Klo umgeworfen: Prozess um „Riesen-Sauerei“
Plus Beim Faschingsumzug in Donaualtheim nutzen zwei junge Frauen eine mobile Toilette. Plötzlich stoßen einige Männer die Kabine um. Vor Gericht in Dillingen schildern die beiden Opfer, was sie durchstehen mussten.
Faschingsumzug 2019 in Donaualtheim. Die Wägen haben gerade ihre Runde beendet, viele Besucher stehen an diesem Nachmittag Anfang März noch beisammen. Zwei Freundinnen gehen gemeinsam auf ein Dixi-Klo am Straßenrand. Sie haben kaum die Türe hinter sich geschlossen, da fängt die mobile Toilette an zu wackeln. Laut Zeugenaussagen sind dafür vier Männer verantwortlich, die sich offenbar einen Spaß daraus machen, das Gehäuse hin und her zu kippen und schließlich zu Fall zu bringen. Für die beiden jungen Frauen im Inneren hat dies Folgen. Nicht nur, dass sie sich beim Sturz Prellungen an Rücken und Halswirbelsäule holen. Aus dem Sammelbehälter der mobilen Toilette schwappen die Fäkalien – zusammen mit einer chemischen Flüssigkeit – über und beschmutzen sie von oben bis unten.
Dixi-Klo-Prozess: Zwei junge Männer müssen sich verantworten
Der Vorfall landete am vergangenen Mittwoch vor dem Dillinger Amtsgericht. Angeklagt sind zwei Männer. Die beiden anderen, die wohl ebenfalls beteiligt waren, konnte die Polizei nicht ausfindig machen. So müssen sich ein 27-Jähriger aus dem Landkreis Heidenheim und ein 20-Jähriger aus dem Landkreis Dillingen verantworten. Juristisch geht es um gefährliche Körperverletzung sowie Beleidigung. Die Aussagen der beiden Männer sind komplett unterschiedlich. Der 27-Jährige (Verteidiger Cornelius Schöffler) gibt zu, am Umstoßen des Klos beteiligt gewesen zu sein. An jenem Abend hatte er zuvor, laut eigenen Angaben, zwei Flaschen Wodka Lemon getrunken und war entsprechend alkoholisiert. Er sah drei Männer, die sich an der Kabine zu schaffen machten und befand, dass dies ein witziger Streich sei, an dem er sich beteiligte. Er habe jedoch nicht gewusst, dass sich jemand im Inneren befindet. Als die Kabine noch wackelte und er die Schreie der Frauen hörte, habe er sofort aufgehört, doch es sei zu spät gewesen, um das Kippen des Klos zu verhindern, behauptet er. Im Laufe des Prozesses relativiert sich seine Aussage. In der Vernehmung durch die Polizei kurz nach der Tat hat der 27-Jährige offenbar zugegeben: „Ich wollte, dass die Dixi-Insassen in der Scheiße liegen.“ Im Nachhinein habe er sich schlecht gefühlt. Den beiden Geschädigten schrieb er einen Entschuldigungsbrief, außerdem zahlte er jeweils 750 Euro Schmerzensgeld.
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