Flucht und Vertreibung im Familiengedächtnis
Dr. Susanne Greiter übergibt Dissertation an Stadt und SL
Viele der Menschen, die heute in Bayern leben, haben einen Elternteil oder Großeltern, die in den Wirren des 2. Weltkriegs aus ihrer Heimat, dem Sudentenland, Böhmen oder Ostpreußen, vertrieben wurden. Doch was hat die sogenannte Erlebnisgeneration den Kindern und Enkeln erzählt von dem, was ihnen widerfahren ist? Wie haben sich die Erfahrungen in das kollektive Familiengedächtnis eingeprägt? Was wurde erzählt und was verschwiegen? Diesen Fragen ging Historikerin Susanne Greiter, geborene Brüchert, in ihrer Doktorarbeit am Lehrstuhl für Neue und Neueste Geschichte der LMU München nach. Jeweils ein Exemplar der Arbeit, die in einer Auflage von 850 Stück gedruckt wurde, übergab die gebürtige Gundelfingerin nun an Bürgermeister Franz Kukla für das Stadtarchiv und an die Ortsgruppe der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Für ihre Dissertation hatte Greiter, deren Familie väter- und mütterlicherseits ebenfalls vertrieben wurde, insgesamt 34 Personen aus 17 Familien, vorwiegend im Raum Ingolstadt, aber auch eine aus dem Landkreis, interviewt. In der Regel die Erlebnisgeneration und die nachfolgende Generation. „Mir ging es darum, herauszufinden, was die Leute erzählt haben, was für sie nach so langer Zeit wichtig ist. Und wie das in die nächste oder auch übernächste Generation nachgewirkt hat.“ Dabei seien ganz unterschiedliche Ergebnisse zutage getreten.
„Eine Frau hat beispielsweise von einem gespaltenen Verhältnis zu Eigentum und Immobilien berichtet, nachdem es zu Hause immer um den Verlust des Hotels der Familie in Ostböhmen gegangen ist.“ Knapp dreieinhalb Jahre hatte Greiter, die Mutter von vier Kindern ist und derzeit ein Ausstellungsprojekt der Stadt Ingolstadt betreut, an der Arbeit geschrieben.
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