„Ein Segen“ für zwei Landkreise
Gestern wurden die Räume für die spezialisierte ambulante Palliativversorgung eröffnet. Schwerstkranken bietet sie die Möglichkeit, zuhause zu sterben.
„Erst sterben die anderen. Dann sterben wir.“ Mit diesen mahnenden Worten segnete Dillingens evangelischer Pfarrer Manuel Kleiner gestern zusammen mit Diakon Eugen Schirm die neuen Räume von Pallicare Nordschwaben in Dillingen. Dort wird die spezialisierte ambulante Palliativversorgung koordiniert. Das Angebot steht schwerstkranken Menschen in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries gesetzlich zu und kann auf Rezept etwa vom Hausarzt verschrieben werden. Pallicare ist eine gemeinnützige GmbH, einer der Gesellschafter ist Professor Dirk Hempel. Erst am Sonntag hatte sich bei ihm eine Frau bedankt, deren schwerkranker Mann zuhause sterben konnte. Die Ärzte und Pflegekräfte hatten den medizinischen Rahmen dafür geschaffen, dass er nicht ins Krankenhaus musste und sie sich von ihm verabschieden konnte. Weil der Dienst bereits so gut angenommen wird, wird laut Hempel über eine kleine Außenstelle in Donauwörth nachgedacht, wo die Pflegekräfte auf dem Weg zu ihren Patienten zum Beispiel Medikamente auffüllen könnten.
Der Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle sagte: „Der Satz, ‚Wir können nichts mehr für Sie tun‘ gehört jetzt der Vergangenheit an, denn die spezialisierte ambulante Palliativversorgung kann in bestimmen Bereichen durchaus noch etwas erreichen.“ Für Dillingens Landrat Leo Schrell ist die Einrichtung gar ein „Segen“, weil er Betroffene besonders auffange. 92 Prozent der Senioren im Landkreis Dillingen, die an einer Umfrage teilgenommen haben, möchten zuhause sterben. „Genau das ermöglicht diese Einrichtung.“
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