Ein "Weltbürger", der auch im Kreis Dillingen heimisch ist
Landkreis Der Schwarze Milan (Milvus migrans), von den Ornithologen meist "Schwarzmilan" genannt, ist im Gegensatz zu seinem größeren "Vetter", dem Rotmilan, der fast ein reiner Europäer ist, ein Weltbürger großen Stils. Bis auf den amerikanischen Kontinent kommt er fast überall vor, erklärt der Dillinger Vogelkundler Reimut Kayser. Im gesamten Eurasien - mit Ausnahme Nordwest-Europas, Finnlands und der russisch-sibirischen Tundra - bis etwa zum 62. nördlichen Breitengrad beheimatet, ist der Schwarzmilan auch in Afrika, Ostindonesien sowie Teilen von Neuguinea und Australien Brutvogel. "Er ist wohl der häufigste Greifvogel der Welt mit einer besonders hohen Anpassungsfähigkeit - ganz im Gegensatz zum Rotmilan, dessen kleines Verbreitungsgebiet auf Mittel-, West- und Südeuropa beschränkt ist", informiert Kayser. Fast 60 Prozent des Weltbestandes brüten in Deutschland. Hier ist er etwa dreimal so häufig wie der Schwarzmilan.
Dichtezentrum des Rotmilans
Für den Umwelt- und Vogelschützer Reimut Kayser ist die (vergleichende) Bestandsentwicklung beider Arten besonders wichtig. Der Landkreis Dillingen sei ein Dichtezentrum des Rotmilans in Bayern, ja in ganz Süddeutschland. "Der Schwarzmilan ist nicht so häufig, allerdings im bayernweiten Vergleich doch sehr gut vertreten." Entscheidend für den Vogelschutz sei jedoch der gegenwärtige Trend: Beide Arten haben sich seit 1980 aus dem Donautal, wo sie einen Bestandsschwerpunkt hatten, ganz allmählich zurückgezogen - der Rotmilan besonders stark. Höchstens ein bis zwei Reviere, so Kayser, könnten im Auwald noch besetzt sein. Auch das Hauptvorkommen im nun festgesetzten EU-Vogelschutzgebiet "Südliche Riesalb mit Kesseltal" habe gegenüber 1996 um mindestens 25 Prozent abgenommen. "Der Schwarzmilan hat erfreulicherweise sein Areal etwa seit 1990 von der Donau aus nach Norden in die Ries-Alb ausgedehnt", sagt Kayser. Wegen geringen Bruterfolgs geschehe das aber sehr langsam. Da Schwarzmilane erst im vierten oder fünften Lebensjahr fortpflanzungsfähig werden und durchaus jüngere "Verlobungspaare", gerade bei Neuansiedlungen, auftreten können, müsse ausbleibende Nachkommenschaft nicht unbedingt äußere negative Ursachen haben.
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