Ein „besonderer Mensch“
Westernsänger Fred Rai ist tot. Vor Kurzem noch in der „Arche“
Heute vor einer Woche war der langjährige Freund der Aktion „Freunde schaffen Freude“ in Dischingen, Fred Rai, noch mit seinem Pferd „Spitzbub“ in der Begegnungsstätte „Arche“ und hatte die Gäste – kleine und große , Kinder sowie Menschen mit Behinderungen – mit seiner herzlichen Art und seinen Pferde-Liedern glücklich gemacht. Wie berichtet, ist der begnadete Reiter als Folge eines Schlaganfalls am vergangenen Freitag bei einem Ausritt tödlich verunglückt. Inge Grein-Feil, die Vorsitzende der „Freunde“ schreibt dazu: „Wir sind sehr, sehr traurig! Er war ein wunderbarer, sehr besonderer Mensch! Und wir sind mehr als dankbar? Dass er über 20 Jahre unser Freund und Mitglied war. Fred hatte durch seine vielen Benefiz - und anderen Auftritte hier in der Region und bei uns in der Egauhalle und in der Arche sehr viele Fans und Freunde. Der Gründer des Dasinger Erlebnisparks Western-City und Intendant der Süddeutschen Karl May-Festspiele hat am frühen Freitagabend während eines Ausritts den Notärzten zufolge einen Schlaganfall erlitten. Er verstarb noch an der Unglücksstelle an den Folgen des Schlaganfalls. Fred Rai wurde 73 Jahre alt. Als jüngster von fünf Buben erblickte er am 27. November 1941 in Ellwangen das Licht der Welt. Bekannt wurde er nicht nur als Westernsänger, der seine Lieder stets vom Rücken seines Pferdes „Spitzbub“ aus präsentierte, sondern auch als ausgewiesener Pferdekenner und Experte für Psyche und Verhaltensweise dieser Tiere. Dass seine Methode, wie der Mensch zum Leittier seines Pferdes wird, unter dem es sich sicher und geborgen fühlt, inzwischen mehrfach wissenschaftlich bestätigt worden ist, war für ihn „Krönung seines Lebenswerks“. Seit annähernd 50 Jahren beschäftigte er sich mit Pferden und hat ihre Psyche und Verhaltensweise studiert. Dank seiner gründlichen psychologischen Ausbildung entdeckte er dabei das reiche Gefühlsleben der Pferde, ohne das ein soziales Verhalten der Tiere nicht möglich ist. Er war der Erste, der vor mehr als 20 Jahren in seinem Buch „Ohne Peitsche, ohne Sporen“ darüber berichtete, dass Pferde keinen Schmerzschrei haben. Fred Rai gründete den Europäischen Pferdeschutzbund und die Bundesvereinigung für RAI-Reiten, zu der mittlerweile zahlreiche Ausbildungsstätten in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland zählen. Hier wird der von ihm entwickelte, schmerzfreie und gebisslose Reitstil gelehrt – und sein Vermächtnis damit weiter geführt. Fred Rai war nie einer der Stillen im Land gewesen. Es gab keinen öffentlichen Auftritt für ihn, ohne auf den fehlenden Schmerzschrei der Pferde hinzuweisen. Für seinen unermüdlichen Einsatz für einen artgerechten Umgang mit Tieren erhielt er unter anderem die Verdienstmedaille des Deutschen Tierschutzbundes. Neben den Tieren gehörte seine Liebe der Musik. Eine fundierte Klavier-, Gitarren- und Gesangsausbildung bildete die Grundlage für sein künstlerisches Schaffen. Er unterhielt sein Publikum als Westernsänger auf seinem berühmt gewordenen Pferd „Spitzbub“ in weit mehr als 7.000 Auftritten und in über 150 Fernsehshows. Mit der Gründung seines Erlebnisparks Western-City 1980 erfüllte sich Rai einen Kindheitstraum.
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