Eine Ära geht zu Ende: Gärtnerei Münch hört auf
Nach fast 100 Jahren ist Schluss. Die Gärtnerei Münch schließt und ist am Ostersamstag das letzte Mal auf dem Dillinger Wochenmarkt.
In Dillingen geht eine Ära zu Ende. In der Schützenstraße schließt die Gärtnerei Münch ihre Pforten. Nach den beiden Wochenmärkten in Dillingen und Donauwörth am Samstagvormittag ist Schluss. „Gesundheitlich geht es nicht mehr“, sagt Bernhard Münch und setzt sich auf einen Stuhl. In wenigen Tagen steht eine Operation an, im Anschluss die Reha. Das Laufen fällt dem 58-Jährigen sichtbar schwer. „Ich habe früher angefangen, jetzt höre ich auch früher auf.“ Bereits mit zehn Jahren habe er die ersten Blumen verkauft, wie sein längst erwachsener Sohn Tobias. Weil dem die Helfer fehlen, kann er den Betrieb nicht weiterführen. „Allein schafft man das nicht“, sagt Bernhard Münch.
Aus dem Bayerischen Wald nach Dillingen
Vor rund 100 Jahren, so genau weiß er das nicht, hat sein Opa den Betrieb angeboten bekommen und gekauft. Eigentlich war der aus dem Bayerischen Wald nach Dillingen gekommen, um dort das Priesterseminar zu besuchen. Nach dem Opa leitete Vater Ignaz Münch den Betrieb. Bernhard und seine Schwester Gerda stiegen schon als Kinder mit ein, kümmerten sich unter anderem um die Buchführung und freuten sich über jede Ertragssteigerung. „Mit zwölf Jahren habe ich dieses Treibhaus gebaut, es war eine Leidenschaft“, sagt Bernhard Münch. Jeden Tag steht er um fünf auf und arbeitet von sechs bis sechs. Was er danach noch anpackt, sei Hobby, erklärt er. Auch zehn Kilo Rosenkohl putzen seien keine Arbeit. Sechs Lehrlinge hat er ausgebildet und auch Gesellen beschäftigt, aber seit acht Jahren kamen keine jungen Leute mehr. Fleißigster Helfer, der nicht zur Familie gehört, sei Manfred Rehm. Der 79-Jährige steht seit 22 Jahren ein Mal pro Woche auf dem Donauwörther Markt. „Der versteht das Geschäft top, macht selten Urlaub – so einen gibt es nicht mehr.“ Das Geschäft sei gut gelaufen, oder wie Münch meint: „Es war schon recht.“ Die Wochenmärkte in Dillingen, Höchstädt, Donauwörth und Meitingen waren sein Leben. 50 Jahre lang gab es einen Münch-Stand in Dillingen. Neben Schwester Gerda Kobinger half auch Münchs Tochter Carolin, wenn es ihre Arbeit zuließ. Es sei entspannt gewesen auf den Märkten. Gemüse putzen, Kränze binden, „das ist die höchste Freude“.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.