
Wie zwei Brüder aus Gundelfingen ein Boot aus einem Rasierer bastelten

Plus Zwei Brüder aus Gundelfingen bauen sich ihr eigenes Motorboot – aus dem alten Rasierer des Opas. Für diesen und die beiden Enkel hat das Spielzeug eine besondere Bedeutung.
Der Rasierer von Walter Lenzer war kaputt. 22 Jahre war das Elektrogerät des Gundelfingers alt, dann ließ sich der Scherkopf nicht mehr gebrauchen. Ihn zu reparieren, lohnte sich finanziell nicht. Das Gerät also wegschmeißen? „Dafür war es viel zu schade“, erinnert sich der 78-Jährige. Immerhin waren der Motor und der aufladbare Akku in einem guten Zustand. „Opa, da machen wir etwas damit“, sagte Kilian, der achtjährige Enkel.
Gundelfingen: Zwei Brüder basteln ein Boot aus einem Rasierer
Er und sein siebenjähriger Bruder Aaron basteln gerne ihr eigenes Spielzeug. Sie stellten etwa schon Pfeil und Bogen selbst her. Im Fall von Opas altem Rasierer kam den beiden Buben aus Gundelfingen die Idee mit einem Motorboot. Getreu dem Motto „Nicht verschwenden – wiederverwenden“ nahmen sie den Rasierer als Antrieb für ein Spielzeugboot her. Walter Lenzer, selbst leidenschaftlicher Bastler, hatte in seinem Fundus leider keine Schiffsschraube mehr – dafür einen Propeller. Die Buben zeichneten eine Bauskizze, dann ging es ans Werk. Den Schwimmkörper fertigen sie aus Hartschaum, den Aufbau aus besonders leichtem Balsaholz. Den Antrieb des Rasierers verbanden sie mit dem Propeller. Lenzer betont: Hinter 90 Prozent der Arbeiten steckten seine Enkel. „Sie sind handwerklich sehr begabt.“

Ein verstellbares Steuer musste her
Dann kam die erste Probefahrt. Das Problem: Das Schiff steuerte mal nach links, mal nach rechts im Kreis. Die Lösung: Ein verstellbares Steuer musste her. Und schon fuhr das Boot geradeaus. Die beiden Brüder demonstrieren das selbst gebaute Gefährt im Forellenteich des Opas. Einmal auf den Start-Knopf des Rasierers gedrückt, geht das Surren des Motors los, und der Propeller dreht sich. Ins Wasser gelassen, treibt dieser das Boot an.
Das Spielzeug hat eine besondere Bedeutung
Das selbst hergestellte Spielzeug aus einem alten Elektrogerät hat sowohl für Enkel als auch Opa eine besondere Bedeutung. „Es spart Geld und ist gut für die Umwelt“, sagt Aaron. Walter Lenzer holt einen Artikel der Donau-Zeitung hervor. Die Überschrift: „Zu viele Wertstoffe landen im Restmüll.“ Es sei Zeit zu handeln, betont der 78-Jährige vor diesem Hintergrund. „Rohstoffe wiederverwerten, das fängt im Kindesalter an“, sagt er.
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