Herbert Muff und seine Zeitreise, die mit Indianern beginnt
Plus Der Wertinger Herbert Muff sammelt Ansichtskarten. Begonnen hat er, als er vor 60 Jahren nach Kanada ausgewandert ist. Auch seine Frau lernte er durch seine Leidenschaft kennen.
Vor gut 60 Jahren ist Herbert Muff als 17-Jähriger von Binswangen nach Kanada ausgewandert. Nach Calgary, in den Wilden Westen, wie er sagt. „Dort ist man nicht aufgefallen, wenn man mit dem Cowboyhut rumgelaufen ist“, erinnert sich der heutige Wertinger gerne. In dieser Stadt findet jedes Jahr das größte Cowboyfest von Nordamerika statt, die Calgary Stampede, die damals eine ganze Woche dauerte, inzwischen sind es sogar zehn Tage. Der 78-Jährige weiß: „Es ist der Traum eines jeden Cowboys, dort starten zu dürfen.“ Zwei Wochen später sind die Banff Indian Days in den Rocky Mountains. Auch ein Festival, das Herbert Muff damals gerne besuchte, weil er sich als Jugendlicher für Indianer interessierte. Mit einem ist er einmal ins Gespräch gekommen. Der hat ihm gleich die Hand gereicht, als er erfahren hatte, dass Muff Deutscher ist – denn die hätten gegen die gehassten Engländer gekämpft. So begann seine erste Sammelleidenschaft: Er kaufte in seiner damaligen Wahlheimat alle Ansichtskarten mit Indianern zusammen. 35 sind es, die er heute noch in einem besonderen Album verwahrt.
In Kanada hatte er den Lesezirkel abonniert, da kam ihm die Idee, in der Zeitschrift Constanze ein Inserat aufzugeben, um mehr Karten zu bekommen: „Wer schreibt 18-jährigem Deutschen (Ansichtskarten-Sammler)?“ 366 Zuschriften erhielt er, darunter auch die einer jungen Deutschen aus dem Schwarzwald, die 13 Jahre später seine Frau geworden ist. Mit drei der damaligen Kartenschreiber steht er heute noch in Verbindung.
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