
Die Schattenseiten des Sommervergnügens

Ein Mitarbeiter der Wasserwacht am Gartnersee Gundelfingen berichtet von Schwierigkeiten mit Badegästen. Doch es gibt auch Gegenstimmen.
Wasser spritzt auf, während die Buben und Mädchen aus etwa fünf Metern Höhe in das Nass eintauchen. Begleitet von Gejohle und Klatschen springen vor allem Jugendliche an diesem späten Nachmittag vom Sprungturm in den Gartnersee. Rund um den See liegen Badegäste auf den weitläufigen Liegeflächen. Familien, Paare, Senioren und Junge – am See treffen alle aufeinander. Es geht friedlich zu. Der Gartnersee bei Gundelfingen hat eine überregionale Anziehungskraft, Badegäste aus Heidenheim und Giengen kommen hierher zum erholen. Doch kaum noch Einheimische. Zumindest behauptet das ein langjähriger Mitarbeiter der zuständigen Wasserwacht – Ernst Schoupa leitet die dortige Wacht des Bayerischen Roten Kreuzes. „Es sind immer die gleichen Personengruppen von auswärts, die Probleme machen“, sagt der Wasserwachtler. Sowohl was Sauberkeit, als auch was Sicherheit angeht. Der Wasserwacht sei zum Beispiel immer wieder eine Sitzbank vor dem Haus gestohlen worden, schließlich habe man sie in einer Waschbetonplatte verankert. Das habe aber nichts geholfen, Teile der Bank landeten schließlich in einem Lagerfeuer am See. Schoupa sagt: „Die Leute ignorieren die jeweils ausgewiesenen Feuerstellen und grillen überall am See.“ Viele Gäste würden ihren Müll an Ort und Stelle hinterlassen, trotz der Mülltonnen. Die Menschen darauf anzusprechen, das wollen Schoupa und seine Kollegen nicht. Schnell sei man von einem Pulk aggressiver Menschen umringt. Warum nicht öfter die Polizei gerufen wird? Der ehrenamtliche Wasserwachtler sagt, die Polizei könne dort nicht viel ausrichten. Er und seine Kollegen seien machtlos gegenüber diesen Gruppen. Zumindest seien ihm Gewalttätigkeiten gegenüber friedlichen Gästen nicht bekannt.
Es gibt unterschiedliche Meinungen zur Situation am Gartnersee
Die Pressesprecherin der Polizei Dillingen, Katharina von Rönn, kann diese Schilderungen nicht bestätigen. „Bei Schwierigkeiten schreiten meine Kollegen immer ein“, sagt sie. Die Polizei müsse gerufen werden – so lange nichts mitgeteilt werde, könne man nicht eingreifen. Für Verstöße gegen die Grillregeln am See rücke die Polizei aber tatsächlich nicht aus. „Von polizeilicher Seite aus ist uns über das normale Maß hinaus nichts an Problemen am Gartnersee bekannt“, sagt Rönn. Dieses Jahr habe es am Gartnersee vier Polizeieinsätze gegeben, davon drei aufgrund von Unfallflucht. „Die Kollegen haben den See im Visier“, sagt Rönn. „Sie schauen auch mal abends nach dem Rechten.“ Am Wochenende sprechen sie dort Übernachtende gezielt an – und Probleme gebe es nicht nur dort, sondern an allen größeren Badeseen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.