Kein Kontakt zu den Kindern, keine Arbeit
Einem Paar aus Nigeria droht nach drei Jahren in Deutschland die Abschiebung nach Italien und die Obdachlosigkeit
Fast alle afrikanischen Flüchtlinge kommen über Italien in die EU. Ohis und Tina Emode haben ihrem Heimatland 2008 den Rücken gekehrt. Nach drei Jahren Aufenthalt in Libyen machten sie sich 2011 in einem Boot übers Mittelmeer und strandeten in Lampedusa. Seit 2014 leben sie in Dillingen und bangen täglich, wie es mit ihnen weitergeht. Seit Kurzem haben sie es schwarz auf weiß: Sie müssen zurück ins Ersteinreiseland Italien. Der Asylantrag in Deutschland wurde abgelehnt.
Eigentlich lebten sie in Benin-Stadt im Süden Nigerias ganz gut. Sie besaßen große Ländereien auf denen sie hauptsächlich Mango- und Kokosbäume bewirtschafteten. Das große Land hatte der heute 41-jährige Ohis Emode einst von seinem Vater geerbt. Doch ein blutiger Familienzwist zwang das Ehepaar, Nigeria zu verlassen. „Mein Onkel wollte, dass ich ihm das Land überschreibe“, erzählt Emode. Nachdem er ihm eine Absage erteilt hatte, soll er plötzlich eine Waffe gezogen und auf ihn geschossen haben. Die Narbe am Unterschenkel, wo die Kugel eindrang, ist heute noch zu sehen. Hilfe vonseiten der Polizei hatte Emode nicht zu erwarten, denn sein Onkel pflegte dorthin gute Beziehungen. Korruption und Gewaltkriminalität sind in Nigeria weit verbreitet und werden durch ein ineffektives Justizwesen kaum geahndet. So blieb Emode nur der Rückzug und die Flucht. Von Libyen aus wollte der Nigerianer zunächst seine zurückgelassenen drei Kinder, um die sich die Oma kümmerte, finanziell unterstützen. Aufgrund der Bedrohung durch den Onkel und der Schwierigkeiten, die Flucht für die komplette Familie zu organisieren, floh die Ehefrau zunächst alleine zu ihrem Mann nach Libyen. Die drei Kinder sollten später nachgeholt werden.
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