Kesseltaler Busrevolte: ein Angebot aus Donauwörth
Eltern aus Bissingen und Umgebung wehren sich gegen den neuen Fahrplan. Jetzt rief ein Landtagsabgeordneter zum Runden Tisch.
An Lehrer und Politiker haben sich Eltern aus dem Kesseltal gewandt, Unterschriften haben sie gesammelt und in Donauwörth überreicht und eine Bürgerinitiative gegründet. Weil sie mit dem neuen Fahrplan nicht einverstanden sind. Der führt in Bissingen dazu, dass der Bus früher fährt und die Kinder wesentlich früher in der Schule ankommen. Das wollten die Eltern nicht hinnehmen. Jetzt rief der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler einen Runden Tisch ein. Landrat Stefan Rößle aus dem Landkreis Donau-Ries war da, ebenso Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert, diverse Busunternehmer und Vertreter der betroffenen Gemeinden.
Eine Idee aus dem Sommer, um die Bissinger zu befrieden, wurde dabei direkt begraben. „Man hätte einen weiteren Bus einsetzen können, aber den hätten die Kommunen bezahlen müssen“, erklärte Wolfgang Fackler. Laut Landrat Rößle hätte der Bus 65000 Euro gekostet, der Landkreis Donau-Ries, die Stadt Donauwörth, Tapfheim und Bissingen hätten sich das Defizit geteilt. Diese Lösung kam für Tapfheim und Bissingen aber nicht infrage. Tapfheim hatte es grundsätzlich abgelehnt, für eine Aufgabe, die der Landkreis innehat, zu bezahlen, erklärte Tapfheims Zweite Bürgermeisterin Anja Steinberger. Sie hatte Karl Malz am Runden Tisch vertreten. Nach der Entscheidung im Gemeinderat hatte sie sich, so Rößle, an ihn mit einer neuen Idee gewandt: Erst seit Juli bedient der Stadtbus Donauwörth die beiden Linien nach Bissingen und nach Oberndorf. Insgesamt werden mit dem neuen Linienbündel laut Donauwörther Ordnungsamt 1660 Schüler befördert. Im aktuellen Nahverkehrsplan heißt es: „Aufgrund der anzustrebenden Vollintegration von freigestellten Schülerverkehren in den ÖPNV ist es für eine wirtschaftliche Verkehrsbedienung unabdingbar, dass diese eng verflochtenen Verkehre in das Linienbündel Stadtverkehr Donauwörth integriert werden.“ Zwar hatte der Landkreis Dillingen laut Landratsamt dagegen Bedenken geäußert, doch die Regierung von Schwaben hatte die Linien bis 2019 nach Donauwörth vergeben. „Anja Steinberger schlug mir vor, dieses Verhältnis vorzeitig zu beenden und den ursprünglichen Zustand herzustellen“, sagte am Donnerstag Donauwörths Landrat Rößle. Erst wenn die Stadt Donauwörth dazu bereit wäre, könnte sich der Kreistag damit beschäftigen. Rößle betont aber auch: Der Stadtbus erfülle alle Vorgaben, es gab viele Verbesserungen im Fahrplan, und Schüler aus anderen Orten müssen auch so früh los. Zudem sei sichergestellt, dass kein Kind in Donauwörth vor verschlossenen Türen steht. Abgesehen davon: Im Nahverkehrsplan steckt jahrelange Arbeit. Da sind sich alle Beteiligten einig. Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert betonte auf Nachfrage, dass die Standards erfüllt werden und auch andere Schüler bereits um 6.50 Uhr in den Bus steigen müssen. „Und es gibt ja auch Verbesserungen.“ Dennoch hieß es laut MdL Fackler am Ende, vor allem die Stadt aber auch der Kreis würden sich mit dem Thema noch mal beschäftigen. Stadtratsmitglied Peter Moll, ÖPNV-Referent der Stadt, erklärte, eine Änderung sei gar nicht so leicht. Wenn etwas an der Bündelung geändert wird, dann müsse man auch an die allgemeinen Bedienstandards ran. MdL Fackler rechnet vor Weihnachten nicht mehr mit einem Ergebnis. Zumindest sei aber etwas angestoßen worden.
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