Lieder wie Drachen im Wind
Werner Specht und seine Westwind-Musiker lassen in der Alten Synagoge in Binswangen das Publikum dahinschmelzen
Er ist der Grandseigneur unter den süddeutschen Liedermachern, und er ist auf leisen Sohlen in die Jahre gekommen. Doch der malende Musiker, der mit dem Farbpinsel und den schönen Tönen gleichermaßen jonglieren kann, scheint im Laufe seines Künstlerdaseins immer besser geworden zu sein. So wie guter alter Wein. In der Synagoge lag Werner Specht und seinen fünf Musikern das Publikum nur so zu Füßen. Das Konzert, das im Rahmen der Kulturwoche Buttenwiesen stattfand, gehörte zu den Glanzlichtern der interessanten Event-Reihe.
Werner Specht zauberte bereits nach wenigen Minuten mit seiner mächtigen Bühnenpräsenz ein Lächeln auf die Gesichter der Gäste des Abends. Dieser schmächtige Musiker mit dem Charakterkopf eines Allgäu-schwäbischen Einsteins ist ein wahrer Gigant der wunderschönen Dialektpoesie. Er hat ein großes Herz für sein Allgäu, das er liebevoll und mit einer kolossalen Bandbreite musikalisch, aber auch mit witzigen Anekdoten beschreibt. Selbst wenn man die Dialektformulierungen nicht immer ganz versteht, nimmt er das Publikum schnell für sich und seine musikalischen Mitstreiter ein. Da wechseln die Instrumente nur so hintereinander weg. E-Gitarre, Hackbrett und Percussion, Cello und Bass, Flöte und als Dreingabe auch noch eine diatonische Akkord-Zither machen die Zuhörer ganz schwindelig. 20 Klangkörper sollen es insgesamt sein, die die Musiker von Westwind beherrschen. Fünfzig Jahre steht der studierte Grafiker Specht nun schon im Rampenlicht, ist bescheiden geblieben und punktet mit seinem stillen und kernigen Allgäuer Charme. Der grenzenlose Einfallsreichtum des Lindenbergers kam im Programmverlauf wunderbar zum Ausdruck. Es wirkt alles so ungezwungen und fast improvisiert, was er und seine sympathischen Multi-Instrumentalisten Andi Merk, Dieter Peinecke, Heiner Merk, Angela Riedel und Peter Zim da an Klängen hervorzaubern. Angela Riedel ist eine beachtenswerte Cellistin und bereichert Westwind auch noch als Sängerin mit glockenreiner Stimme. Mit den Musikern, die in dieser Formation seit 2012 unterwegs sind, kamen völlig neue Farben in Werner Spechts Lieder.
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