Haben wir unser Möglichstes getan?
Alois Lehmer, Pfarrer in Wittislingen, hat das Christliche Wort diese Woche geschrieben. Es geht dabei um den Klimawandel.
Liebe Leserinnen und Leser!
Mit dem heißen und trockenen Sommer ist das Thema „Klimawandel“ wieder zurückgekehrt. Von der untersten Schublade ausgekramt sehen nicht nur Politiker die Folgen, sondern womöglich auch manche Ursache hierfür. Schade, wenn damit nur das „Sommerloch“ in der Presse gefüllt wäre. Und doch empfinden unsere Mitmenschen das Thema ganz unterschiedlich. Eben davon abhängig, wie nahe ich dran bin und es meine Existenz bedroht. Der leidtragende Bauer, für dessen Vieh bald kein Futter mehr auf den Feldern wächst, sieht mit anderen Erwartungen aufs Wetterradar als der Urlauber bei seiner Routenplanung. Es klingt ein bisschen wie eine moderne Fabel, wenn sich die Bienen im Frühjahr emsig mühten beim Bestäuben: „Wir haben unser Möglichstes getan, macht was draus.“ Die Obstbäume sind zum Teil zur Höchstleistung aufgelaufen, wenn sie zum Bersten voll hängen. „Wir haben unser Möglichstes getan, macht was draus.“ Das geht jetzt an uns, die Verbraucher und Genießer. Ich fürchte, dass wir uns da leicht überfordert sehen angesichts der Menge. Doch nur eine Fabel? Oder eine Chance zum verantworteten Leben? Aber wen kümmert es, dass heimische Produkte – regional gewachsen, biologisch erzeugt, unbehandelt – die Verlierer sind gegenüber Supermarkterzeugnissen aus Übersee.
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