Mit Lärm zu mehr Lohn
1200 Beschäftigte aus dem Landkreis folgen dem Streikaufruf der IG Metall und ziehen durch Dillingen
Trillerpfeifen, Trommeln und schwenkende Fahnen: Der Geräuschpegel ist hoch, als die Menschenmasse durch die Straßen Dillingens zieht. Die IG Metall hat zur zentralen Warnstreikkundgebung aufgerufen. Gekommen sind 1200 Beschäftigte. Und sie alle treiben dieselben Ziele an: mehr Lohn und das Recht auf eine Arbeitszeitverkürzung.
Teilgenommen haben die Arbeitnehmer der Firmen BSH, Röhm, Same Deutz-Fahr und Soli LMV. Bei der BSH laufen die Menschen los, ziehen quer durch die Innenstadt und versammeln sich am Basilikaplatz. Der Grund für die Demonstration: In der Wirtschafts brummt’s. Die Industrie fährt gute Gewinne ein. Für die IG Metall ausschlaggebend, um sich auf keine Kompromisse einzulassen. Zwei Prozent hatten die Arbeitgeber angeboten. „Eine Frechheit“, sagt die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von BSH, Ingrid Eggenmüller. Die Gewerkschaft fordert sechs. Außerdem die Möglichkeit einer 28-Stunden-Woche, den Entgeltzuschuss, für die Auszubildenden freie Tage vor den Prüfungen und allgemein flexiblere Arbeitszeiten. Walter Grimm, Betriebsratsvorsitzender bei Same Deutz-Fahr, will, dass es endlich vorangeht. „Wir brauchen Zeit für Pläne, für Träume oder einfach mal Zeit, um die Bremse zu ziehen.“ Von den Arbeitgebern gäbe es stattdessen nur inakzeptable Angebote. Mehr noch: „Die wollen den Kündigungsschutz für ältere Beschäftigte aufheben. Die wollen das Rad der Geschichte zurückdrehen“, sagt Michael Leppek, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Augsburg. „Aber wir werden nicht zulassen, dass sie uns das wieder wegnehmen.“ Eggenmüller kann das nicht fassen. Mit ernster Miene steht sie vor den Zuhörern. „Ich bin jetzt 54 Jahre alt und muss noch ein paar Jahre schaffen.“ Ohne den Kündigungsschutz sei der Arbeitsplatz nicht mehr sicher. Eggenmüller ist wütend. Mit ihr Hunderte andere. Viele tragen die roten Mützen der Gewerkschaft, pusten in ihre Trillerpfeifen oder brüllen zustimmend.
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