Eröffnung: Mit allen Sinnen wandern

VonSimone Bronnhuber

Von Medlingen über Staufen nach Haunsheim: der neue Wanderweg im Landkreis

Den Klang des Baumes hören. Die Tannenzapfen unter den Fußsohlen spüren. Mit der Wiesenlupe in die Natur sehen. Die frische Waldluft riechen. Die regionalen Spezialitäten schmecken. Alle Sinne werden auf den circa 70 Kilometern angeregt. Und genau deshalb heißt der neue Wanderweg im Landkreis Dillingen „Sinne-Reich“. Gestern Nachmittag wurde er nach Jahren der Konzeption offiziell eröffnet – über hundert Wanderer haben sich das nicht entgehen lassen und waren auf den ersten zehn Kilometern von Staufen aus mit Rucksack und Stöcken dabei. Angelika Tittl von Donautal Aktiv sagte: „Wir sind alle begeistert. Von so viel Zuspruch waren wir wirklich überrascht. Es freut uns sehr.“ Bei der Eröffnungswanderung waren auch Landrat Leo Schrell sowie die Bürgermeister der Streckengemeinden Medlingen, Bachhagel, Syrgenstein, Zöschingen, Ziertheim und Haunsheim dabei. Schrell sagte: „Das Wandern alleine ist für viele Menschen schon ein schönes Erlebnis. Doch eine noch intensivere Form der bewussten Wahrnehmung der Geschichte und Natur erfolgt erst durch eine thematische Aufwertung eines Wanderwegs zu einem Themenweg, denn nur so kann man sich am touristischen Markt als Wanderregion etablieren.“ Und genau das ist das Motto des neuen Wanderweges – mit allen Sinnen wandern, wie Angelika Tittl erklärte.

Begonnen hat alles 2008, mit der Idee, Wanderwege im Dillinger Land zu konzipieren. Gestartet wurde das Projekt mit einem studentischen Ideenwettbewerb mit der Universität in Augsburg. Eine Maßgabe war es, dass die neuen Wege eine Fortführung des Jakobsweges und des schwäbischen Albsüdrandweges sein sollen. „Und es war wichtig, dass Panoramablicke enthalten sein müssen“, so Tittl weiter. Beides sei mit dem neuen Weg „Sinne-Reich“, der Bach-, Donau- und Egautal vereint, erfüllt worden. Mehr noch: Fast alle Wege erfüllen die Qualitätskriterien von „Wanderbares Deutschland“. Heißt: Die Wanderer gehen auf naturbelassenen Böden, Schotter oder Wiesen. Nur an unvermeidbaren Stellen auf der Tour geht es über Asphalt. Tittl: „Uns war es wichtig, dass wir eine Strecke für richtige Wanderer entwickeln. Das ‚Sinne-Reich‘ ist nicht für Fahrradfahrer oder Familien mit Kindern gedacht. Dafür können aber gerne Hunde mit auf die Tour gehen.“ An verschiedenen Stellen sei es möglich, die Tiere Wasser trinken zu lassen. Aber auch für die Wanderer bietet die Strecke genügend Einkehrmöglichkeiten.

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