Monat für Monat ein kleines Stückchen Heimatgeschichte

VonKatharina Gaugenrieder

Für das Titelbild ist Manfred Hassler im April mit seiner Kamera über ein Gerüst zur höchsten Spitze des Schlosses gestiegen. Nun ziert ein Foto des Koarastadels mit offenem Dachstuhl den brandneuen Haunsheimer Heimatkalender, den der 72-Jährige auch in diesem Jahr wieder herausgebracht hat.

Begonnen hat er damit im Jahr 2002. Doch der Kalender, sagt Manfred Hassler, der sei nur ein Nebenprodukt. Ein Nebenprodukt seiner großen Leidenschaft: der Beschäftigung mit der Geschichte von Haunsheim. Denn Haunsheim sei ein Dorf voller Geschichte. "Wir haben Wagenladungen davon. Wir waren schließlich eine Herrschaft." Bereits als Kind begann sich Manfred Hassler für die Historie seines Geburtsortes zu interessieren. Mit seiner Familie wohnte er oben im Schloss, erkundete mit den anderen Kindern dort jeden Winkel. Schließlich habe ihn der Baron von Hauch an die Hand genommen, erzählte ihm alte Geschichten, erklärte ihm Zusammenhänge. "Und ich habe mich immer mit den alten Leuten im Dorf unterhalten."

Jahrzehntelang habe dieses Wissen in ihm geschlummert, bis ihm 1998 bei einem Gespräch auffiel, dass es manche Dinge aus der Ortsgeschichte gibt, die außer ihm nun keiner mehr wusste. Doch das Wissen, sagt Manfred Hassler, habe nur einen Sinn, wenn es auch weitergegeben wird. "Wissen gehört vermittelt." So entstand schließlich der Gedanke, einen Haunsheimer Heimatkalender aufzulegen. Mit ihm will Manfred Hassler sein Wissen über die Heimat, das er sich über Jahrzehnte aus Gesprächen, Erzählungen und bei der Recherche in Archiven angeeignet hat, an andere weitergeben. "Bevor sie sich für Geschichte interessieren können, müssen sie erst davon hören", sagt Hassler. Und so soll der Kalender die Menschen in seinem Heimatort übers Jahr über mit jedem Kalenderblatt ein kleines bisschen über die Heimat informieren.

Dillingen Haunsheim