„Nichts hat uns gefehlt, außer der Freiheit“
Die Berichte von Asylbewerbern rührten auch die Zuschauer in Mödingen zu Tränen
Mödingen Zu Tränen gerührt saßen zahlreiche Besucher im vollen Saal des Mödinger Vereinsheimes. Dort stellte Ewald Schenk die Arbeit von „Netzwerk Asyl Wittislingen“ vor. Dazu gehören etwa die Hilfe bei Behördengängen, die Organisation von Arztterminen, Wohnungs- und Arbeitssuche, doch vor allem Deutschunterricht sei den Mitgliedern wichtig. Die Wittislinger Asylbewerber, vorwiegend aus Syrien und Afghanistan, haben in den Räumen des ehemaligen Bayerischen Hofs auch die Möglichkeit, selbstständig an Computern die deutsche Sprache zu lernen.
Rajia Nußbaum übersetzte aus dem Arabischen die Kommentare von Basem Askar zu Bildern und Videoszenen aus Syrien. Der Syrer zeigte erst Bilder von schönen Orten, modernen Städten mit breiten, nachts beleuchteten Straßen und wunderbaren Naturschauplätzen. „Nichts hat uns gefehlt, außer der Freiheit“, sagte Askar. Er erzählte von anfangs friedlichen Demonstrationen der Menschen und der Reaktion der Regierung durch Angriffe auf die Zivilbevölkerung mit Kriegswaffeneinsatz bis hin zu Fassbomben. Filmszenen von fallenden Bomben, schreienden Kindern, weinenden Frauen und entsetzten Rufen von Männern rührten nicht nur die anwesenden Flüchtlinge, sondern auch viele deutsche Besucher zu Tränen. Basem Askars Frage „die ganze Welt schaut zu und wer tut was“ hinterließ betretenes Schweigen im Saal. Armin Hartleitner, erster Vorsitzender des Vereins Netzwerk Asyl, berichtete über einzelne Schicksale von Wittislinger Asylbewerbern. Sein Vergleich verschiedener Länder war für die Zuhörer recht interessant. Während im Libanon auf vier Bürger ein Flüchtling kommt, kommen in Deutschland zwei Flüchtlinge auf je tausend Einwohner, in Schweden sind es fast acht. Hartleitner gab eine Übersicht der Fluchtrouten und erzählte, auf welche Weise die Leute ihr Land verlassen. Tagelang ohne Essen und Trinken auskommen zu müssen, in Fluchtfahrzeuge eingezwängt oder zu Fuß monatelang unterwegs zu sein, weckte bei manchem Zuhörer das Verständnis für die Flüchtlinge.
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