Organspende: Betroffene aus dem Landkreis sind enttäuscht
Plus Der Bundestag spricht sich gegen die Widerspruchslösung aus. Mediziner und auch Patienten aus dem Landkreis hatten sich eine andere Entscheidung gewünscht. Warum an den Landkreis-Kliniken wenig gespendet wird.
Am Schluss konnte Heidi Ostermair nicht einmal mehr selbstständig atmen. So schlecht ging es ihr. Seit Kindheitstagen litt sie an der unheilbaren Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose. Irgendwann fiel ihr deshalb selbst das Treppensteigen schwer, sie hatte mehrere Darmverschlüsse. Ohne Beatmungsgerät hielt es die heute 45-Jährige nicht mehr aus. Als die Aussichten auf Heilung nicht schlechter hätten sein können, erhielt sie Ende 2008 die erlösende Nachricht: Nach drei Jahren auf der Warteliste war ein Spenderorgan gefunden. Ostermair erhielt die Lunge eines hirntoten Menschen. Ohne sie würde die Bissingerin heute wahrscheinlich nicht mehr leben.
9500 Menschen in Deutschland warten auf ein Organ
Angesichts dessen, sagt sie, sei sie enttäuscht über die mehrheitliche Entscheidung der Bundestagsabgeordneten von vergangener Woche, die immer wieder geforderte Widerspruchslösung beim Thema Organspende abzulehnen. Sie ist ein Beispiel, wie Organspenden Leben verbessern können. Heute, zwölf Jahre nach der Transplantation, gehe es ihr „im Großen und Ganzen“ wieder gut. „Ich kann mobiler sein, mit meinen Neffen spielen, arbeiten gehen. Ich habe einfach viel mehr Kraft als früher“, erzählt sie. Sie selbst, die eigener Aussage nach schon vor ihrer Lungentransplantation einen Organspendeausweis hatte und heute immer noch einen besitzt, sei für die Widerspruchslösung gewesen. Diese sah vor, dass jeder als Spender gelten sollte, der nicht aktiv widerspricht. Ostermair sagt: „Man weiß ja selber nie, wie man zurechtkommt. Wenn man mal ein Organ brauchen sollte, ist man doch froh, wenn man eins bekommt.“ Ihrer Meinung nach sollten sich die Leute über das Thema Organspende generell mehr Gedanken machen.
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