Adventskonzert: Paukenfundament, Trompetenglanz und Orgelfestlichkeit

VonGernot Walter

Das Nördlinger Bachtrompetenensemble mit Paukist Tom Lier und Organist Ralf Baumann bot in Lauingen hochkarätige Interpretationen

Exorbitante Trompetenvirtuosität von Paukenschlägen untermalt sowie stilsichere Begleitkunst und souveränes Spiel an der dreimanualigen Sandtner-Orgel prägten das Konzert am Abend des 1. Adventssonntags, das in dieser Form schon zum neunten Mal stattfand. StDir i.R. Hermann Müller freute sich über die große Publikumsresonanz und dankte den Mitwirkenden für eine erlebnisreiche musikalische Stunde in der Augustinerkirche, die er unter die sinnstiftende Bach-Kantate „Jesu bleibet meine Freude“ stellte.

War es Musik im Dienst am Glauben oder der Glanz des nach außen-Gewandten, das sich im Gotteshaus ereignete? Es war beides, was das Nördlinger Bachtrompetenensemble mit Paul Lechner, Achim Schneider, Rainer Hauf und Tom Lier (Pauke) darbot. Musikalischer Reichtum, bei Georg Friedrich Händel (zweite Suite der „Wassermusik“; polyfoner Satz „Denn es ist uns ein Kind geboren“), bei Johann Sebastian Bach („Jesu bleibet meine Freude“) und bei der Te-Deum-Fanfare (Marc-Antoine Charpentier). Zelebrierter Glanz und Ausdrucksfülle und das Ringen um Klarheit, Durchsichtigkeit bestimmten die Interpretationen. Ob mit den Piccolo-Trompeten für die barocke Klangwelt oder für den Arioso-Zauber des „Exsultate Jubilate“ von Wolfgang Amadeus Mozart mit Solotrompete (Rainer Hauf) und zwei Corno da Caccia: Berückend schön und gehaltvoll musizierte das Bachtrompetenensemble, homogen und elastisch, frisch und lebendig, aber auch anrührend im „Halleluja“ von Leonard Cohen oder opernhaft in „Nessun dorma“ und tänzerisch bewegt in der Renaissance-Suite von Giles Farnaby.

Dillingen Lauingen