Plötzlich war die Glocke verschwunden
Vor 100 Jahren riskierten in Roggden vier junge Burschen ihr Leben für eine Kirchenglocke. Bruno Kratzer erinnert sich an die Ruhmestat seines Vaters.
Sie trägt den Namen Felizitas – die Glückselige. Zu Recht, wenn man die Geschichte der alten Glocke hört. Seit 1838 ruft sie im Turm der Roggdener Kirche zum Gottesdienst. Nur einmal hatte „Felizitas“ zwangsweise eine Pause: Von 1917 bis 1919. Dort, wo heute eine Gedenktafel steht, hatten sie vier junge Burschen in der Erde vergraben, um sie vor dem Zugriff des Kriegsministeriums zu bewahren. Sie war wie zigtausend andere Kirchenglocken im Ersten Weltkrieg beschlagnahmt worden. Der Rohstoff sollte der Herstellung von Granaten dienen.
Das hatte auch für Roggdens Kirche Folgen. Denn mit Eintritt in den Krieg gingen der Rüstungsindustrie die Rohstoffe aus. Unter dem Motto „Gold gab ich für Eisen“ wurden die Deutschen zur Spende kriegswichtiger Materialien aufgerufen. Das waren anfangs Schmuck, Zinnkrüge und Messingpfannen. Doch je länger die Gefechte andauerten, desto mehr gierte das Kriegsministerium nach den knapper werdenden Rohstoffen. Zunächst suchte man nur unbrauchbare Glocken zum Einschmelzen. Dann erging der Befehl, die Kirchenglocken landesweit zu beschlagnahmen.
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