
Was sich liebt …

Kolpingsfamilie Höchstädt lässt es dieses Jahr auf der Bühne richtig krachen
Da gibt es die Schreckschraube, die schon immer ein Flittchen war. Oder die Spinatwachtel, die alle nervt. Aber auch der Blindgänger, der den Mund nicht aufkriegt. Nicht fehlen darf das Weich-ei, das nur nach der Pfeife seiner Frau tanzt. An Schimpfwörtern fehlt es nicht. Lautstark wird geflucht und gestritten. Sogar handgreiflich werden die Parteien. Zu allem Überfluss kommt dann noch eine Waffe ins Spiel. Wer dieses Jahr bei der Kolpingsfamilie Höchstädt die Theateraufführungen besucht, landet in einer Welt, bei der sich Nachbarn lieben und hassen. Fast wie im echten Leben. Am Freitag feierte das Ensemble im Pfarrheim Höchstädt Premiere – und das schon zum zweiten Mal. Denn das diesjährige Stück „Familienkrach im Doppelhaus“ wurde schon vor 28 Jahren von den Laienspielern aufgeführt.
Um was geht es? Die Familien Rauscher und Müller leben seit vielen Jahren Haus an Haus. Man kennt sich, man schätzt sich, man nervt sich. In der heilen Spießerwelt lebt es sich sichtlich gut – typische Ehekrisen inklusive. Doch bei Rauschers und Müllers ist eben doch nicht alles so spießig und heile, wie sie es sich wünschen. Denn plötzlich wollen deren Kinder gemeinsam vor den Altar treten und den Bund fürs Leben schließen. Eine Katastrophe! Warum? Weil die Kinder womöglich Geschwister sein könnten. Denn alle vier Eheleute waren sich in den vergangenen Jahren nicht so treu wie gedacht. Nur blöd, dass sie es untereinander nicht wissen. Und dann gibt es ja noch den überaus peinlichen Adeligen, der nachts mit seinem Katzengejammer die Tochter von Müllers bezirzen will. Aber auch der weniger kompetente Polizist, der ausgerechnet mit der klatschsüchtigen Frau Huber anbandelt, sorgt mehr für Verwirrung als Aufklärung. Und am Ende ist es der Dorfarzt, der allen helfen kann. Was kompliziert klingt, bringen Hans Huber, Isabella Lipp, Franziska Radinger, Jakob Kehrle, Franziska Prügel, Sebastian Kauer, Cornelia Kirstein, Gerd Kommer, Robert Poss und Karl Kehrle meisterlich auf die Bühne. Die zehn Laienspieler um Regisseur Roland Kehrle zeigen auch bei diesem Stück erneut, dass sie zu den besten Theaterbühnen im Landkreis, wenn nicht sogar darüber hinaus, gehören. Patzer gibt es nicht – oder fallen dem Publikum nicht auf. Der Zuhörer taucht in die Theaterwelt voll ein, die Zeit verfliegt wie im Flug. Die Komödie von Dieter Adam passt perfekt zur Kolpingsfamilie Höch-städt. Auffallend in diesem Jahr: Mit Franziska Prügel und Isabella Lipp nehmen zwei junge Frauen die Hauptrollen neben den „alten Hasen“ Jakob Kehrle und Hans Huber ein – und sie bestehen. Der Altersunterschied zwischen den Ehepaaren Müller und Rauscher stört nicht. Im Gegenteil: Er macht die (nicht) heile Theaterwelt perfekt …
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