Schillers Geist überstrahlt moderne Inszenierung
Die Württembergische Landesbühne Esslingen spielt im Dillinger Stadtsaal „Kabale und Liebe“. Der Klassiker wird nur partiell aktualisiert – und das Publikum dankt der Regisseurin dafür mit Beifall
Das Publikum, soweit es zwischen vielen leeren Sitzreihen vorhanden war, verabschiedete die Schauspieler mit langem Beifall. Es dankte der gastierenden Württembergischen Landesbühne dafür, dass die Esslinger „Kabale-und-Liebe“-Aufführung Schillers Geist nicht totgetreten hatte.
Denn in unserer Zeit der wildgewordenen Regisseure ist die Gefahr sehr groß, dass Klassiker-Dramen als bloßes Material für die Entzündung von verblüffenden Fantasien verwendet werden. Regisseurin Christine Gnann ließ glücklicherweise Schillers Geist durch ihre Inszenierung wehen und beschränkte sich auf partielle Aktualisierungen. Wer das Bürgerliche Trauerspiel kannte, hatte immer wieder Gelegenheit zum Staunen: Da wurde in Abständen Abfall entsorgt, im adeligen Milieu wurde ein Saugroboter eingesetzt, der bürgerliche Haushalt musste sich mit einem Handstaubsauger zufriedengeben. Und alle Figuren trugen die legere Kleidung im Geschmack unserer Zeit. Da war es merkwürdig, wenn die Gestalten in modischen Kunstfasertextilien die Sprache des 18. Jahrhunderts anwandten: „Des Herrn Majors Walter hohe Gnaden machen uns wohl je und je das Bläsier …“
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