Sie kritisieren „Gängelung durch Veganer“
Die Obmänner im Landkreis diskutierten das Thema Tierwohl
Geht es hier um echtes Tierwohl oder nur um das gute Gewissen der Verbraucher? Auf der Dillinger Ortsobmännerversammmlung in Finningen setzte sich der niederbayrische BBV-Bezirkspräsident Gerhard Stadler mit dem schizophrenen Verhalten der Konsumten und des Handels auseinander und fragte: Was kommt auf die Landwirtschaft in Sachen Tierwohl noch alles zu? Es kann nur noch schlimmer kommen, befürchtete Kreisobmann Klaus Beyrer. Er sorgt sich laut Pressemitteilung um die unternehmerische Freiheit der bäuerlichen Nutztierhalter, nachdem diese von Politik, Handel und Verbrauchern immer mehr an das Gängelband der Auflagen und Programme genommen werden. Verwunderlich ist das nicht, meinte Beyrer. Schließlich habe sich die Gesellschaft schon so weit von der Landwirtschaft entfremdet, dass selbst die bescheidensten Grundkenntnisse fehlen. Und dass die Politik der Bevölkerung nach dem Munde redet, mache eine praxisorientierte Tierwohldiskussion auch nicht einfacher.
Bezirkspräsident Stadler wandte sich gegen „die Gängelungsversuche von Veganern und Vegetariern, die mit missionarischem Eifer die Verbraucher zum Fleischverzicht führen wollen“. Gleichwohl räumte er ein, dass es die Landwirtschaft versäumt habe, die Verbraucher im Strukturwandel und technischen Fortschritt mitzunehmen. Heute glaube beinahe jeder, der am reich gedeckten Tisch sitzt, dass er ein Agrarexperte ist. Die eigentlichen Fachleute, nämlich die Landwirte, blieben in der Diskussion dagegen außen vor. Die Folgen der agrarpolitischen Traumtänzerei seien täglich zu besichtigen, die anschwellende Flut der Auflagen und Vorschriften führe zu einem schleichenden Strukturwandel und vernichte genau die kleinen bäuerlichen Existenzen, die sich die Gesellschaft wünscht, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit einem fairen Wettbewerb auf den internationalen Märkten hätten solche Vorgaben nichts zu tun, sagte Stadler. Am Ende seien es ohnehin voraussichtlich allein die Landwirte, die für die verschärften Tierschutzauflagen aufkommen müssten. Besonders krass würde sich ein Verbot der Anbindehaltung auf die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Bayern auswirken, nachdem rund die Hälfte der Milchviehbetriebe diese Haltungsform betreibt. „Wir Bauern bekennen uns zu unserer Verantwortung als Tierhalter“, bekundet Stadler. „Wir achten darauf, dass unsere Tiere gesund sind und es auch bleiben.“
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