
Höchstädter diskutieren: Wie gefährlich ist Glyphosat?

Von Krebsrisiko bis Kiebitz: Ein Antrag, viele Argumente und eine Kampf-Abstimmung in der Stadtratssitzung.
Es soll krebserregend und verantwortlich für das Insektensterben sein. Und wegen des Einsatzes von Glyphosat ist auch der Kiebitz im Garten von Wolfgang Konle verschwunden. Zumindest fragt sich der Höchstädter Stadtrat, warum der Vogel, der seit Jahren Gast bei ihm war, plötzlich nicht mehr da ist. Ein Grund, warum er gemeinsam mit seiner SPD-Fraktion den Antrag gestellt hat, dass in allen städtischen – einschließlich Hospitalstiftung – Pachtverträgen bei Neuverpachtung oder Verlängerung ein Glyphosat-Verbot festgeschrieben werden soll. Zudem soll der Bauhof generell auf das Pflanzenschutzmittel verzichten. Konle sagt am Montagabend bei der Sitzung: „Fakt ist, dass die Bienen verhungern. Fakt ist auch, dass das eine Folge von übermäßigen Gebrauch von Glyphosat ist. Das ist das, was wir als Verbraucher wahrnehmen.“ Mit seinem Antrag löst der Stadtrat eine hitzige Diskussion im Höchstädter Gremium aus – denn einige Ratskollegen sind ganz anderer Meinung.
Simon Wetschenbacher (Umland) beispielsweise erklärt ausführlich, dass es verschiedene Studien gibt, eine davon aussage, dass bei regelgerechter Anwendung es keine gesundheitlichen Bedenken gebe. Und: „Nachdem wir in die bestehenden Verträge nicht eingreifen können, sehe ich das als populistischen Antrag. Mehr nicht.“ Einfach zu sagen, dass Glyphosat krebserregend sei, sei für ihn ein Unding. Er hat den Vorschlag, es ähnlich wie die Nachbarn aus Tapfheim zu machen: mehr Blühstreifen. „Da kann man richtig helfen“, so Wetschenbacher. Ludwig Kraus (CSU) argumentiert ähnlich. Der Fraktionssprecher sagt, dass es keinen anderen Berufsstand als den der Landwirte gebe, bei dem so viele Unwissende reinreden würden. Er betont, dass es europäisches Gesetz sei, dass Glyphosat in bestimmten Mengen und nach vorgeschriebenen Regeln eingesetzt werden darf. „Wenn in Höchstädt dieses EU-Recht nicht mehr gilt, dann müssen wir auch das Rauchen in Höchstädt verbieten“, so Kraus.
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