Trompetenglanz, Alphornleuchten und inniger Dreigesang
Das Nördlinger Bachtrompetenensemble mit Gästen wurde in Gundelfingen umjubelt
„Die Schönheit von Weihnachten ist die Musik“: Mit dieser Sentenz von Papst Benedikt XVI. eröffnete Stadtpfarrer Johannes Schaufler das Konzert am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages. In der überfüllten St. Martinskirche bestätigten die Akteure mit ihrem Programm aufs Wunderbarste diesen Ausspruch. Von Anfang an zog die Grandezza der drei Trompeten die Besucher in ihren Bann. Die Souveränität des Nördlinger Bachtrompetenensembles offerierte das Konzert in C-Dur von Antonio Vivaldi. Der unbestechliche Ton, das blinde Verstehen in schönstem Harmonieren, die untrügliche Technik von Michael Bischof, Rainer Hauf und Paul Lechner garantierten eine profunde Wiedergabe. Das war auch dem großartigen Arrangement zu verdanken, das Paul Lechner den Instrumentalisten auf den Leib geschneidert hat. Ähnliches glückte ihm auch bei G. Fr. Händels polyfonem Satz „Denn es ist uns ein Kind geboren“ und im „Prince of Denmark March“. Die hohen Bachtrompeten stimmten mit Ausdrucksfülle, Klarheit und Durchsichtigkeit in die barocke Klangwelt ein. Die „Hymne für den Frieden“ von Paukist Tom Lier und „You raise me up“ beeindruckten gleichermaßen durch Lockerheit, rhythmische Sicherheit, gelungene Tonartwechsel, variable Einsätze mit unterschiedlichen Instrumenten. Eindrucksvolle Tutti, angepasste Intermezzi, überlegene Mitgestaltung gelangen Thomas Rothfuß auf der großen Rieger-Orgel. Der Meisterorganist hatte immer die entsprechenden Klangfarben parat und erhob seine Begleitung gemeinsam mit den jubilierenden Trompeten in den Rang des Künstlerischen. Seine „Pastoral-Arien“ von M. Königsberger waren zwei Preziosen des galanten Stils. Die Aufgaben von Th. Rothfuß an der kleinen Orgel im Altarraum betonten seine rhythmische Gewandtheit. Die Trompeten ließen im Kirchenraum verteilt eine „Allemande“ erklingen, umspielten swinghaft das Spiritual „When the stars begin to fall“, dem Tom Lier seine Tenorstimme lieh. An der Trommel belebte er den Reißer „Feliz Navidad“, den die Trompeten in ein raffiniertes Licht stellten.
Katharina Hauf erweiterte das Trio mit ihrem Horn zum Blechbläserquartett, das in volkstümlichen Stücken mit zwei Flügelhörnern, einem Corno da Caccia (P. Lechner) reizvolle, tonschöne Grundstimmung verbreitete. Die 23-Jährige überraschte und erfreute mit Werken für Alphorn und Orgel. Mit welcher Eleganz sie ein Wiegenlied, ein spezielles Alphornlied und vor allem „Amazing grace“ interpretierte, war frappierend. Dass sie außerdem über eine glockenhelle Stimme verfügt, konnten die Zuhörer bei den Volksweisen bestaunen. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Augsburger Philharmoniker Eva Berschet (Violine) und Christina Steinbrecher (Harfe) gab das Terzett ein beachtliches Debüt. Der dreistimmige Gesang hatte immer etwas Leichtes, Schwebendes, Inniges, zu Herzen Gehendes wie im „Andachtsjodler“ oder „Still, still, still“. Mit ihren Instrumenten, einem federleichten Horn, einem lieblichen Geigenton und einer akkordglänzenden Harfe, verzauberten sie durch Wärme und partnerschaftliche Grazie. Stehend applaudierte das Publikum, das mit Cohens „Alleluja“ belohnt wurde, ehe das gemeinsam gesungene „Stille Nacht“ das Konzert beschloss.
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