Verwirrung um Einladung von Charlotte Knobloch nach Buttenwiesen
Plus Diskussion in Buttenwiesen um eine Doppelveranstaltung zum Gedenktag der Reichspogromnacht. Ein Einladungsschreiben von JU und Gemeinde stößt auf Missfallen. Am Ende entschuldigt sich der Bürgermeister
Der angekündigte Besuch der ehemaligen Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, und des Antisemitismusbeauftragten der bayerischen Staatsregierung, Ludwig Spaenle gab in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Anlass zu Diskussionen. Bürgermeister Hans Kaltner musste sich rechtfertigen. Einige Gemeinderäte bekundeten ihr Unverständnis darüber, dass die Junge Union Wertingen-Zusamtal zur gemeindlichen Veranstaltung einlädt, bei der Knobloch und Spaenle anwesend sein werden. Gemeint ist die Umbenennung des Schulplatzes vor der ehemaligen Synagoge in Buttenwiesen in Louis-Lamm-Platz, die am Sonntag, 10. November, um 18 Uhr im Rahmen eines kleinen Festaktes geschehen soll. „Warum lädt neben der Gemeinde die Junge Union ein,“ fragte Gernot Hartwig nach, „der gemeinsame Briefkopf passt nicht.“ Auch Manfred Hartl – „ich bin verwundert“ – und Helmut Kehl zeigten sich befremdet. Kehl: „Ich war sehr verwirrt, als ich die Einladung bekam.“
Junge Union und Bürgermeister unterschreiben
Diese war nicht nur von Bürgermeister Kaltner unterschrieben, sondern auch von den Vertretern der Jungen Union – von Daniel Uhl, dem Ortssprecher der JU Buttenwiesen und von Fabian Braun, dem Zweiten Vorsitzenden der JU Wertingen-Zusamtal. Die Veranstaltung – die Umbenennung des Platzes – sei doch eine rein gemeindliche Angelegenheit, befand Kehl: „Es hätte mich sehr gefreut, wenn wir als Gemeinde das Thema für uns in Anspruch genommen hätten.“ Die geplante Umgestaltung des Platzes und die bereits erfolgte Sanierung des jüdischen Badhauses sei doch der Verdienst der Gemeinde – was habe die Junge Union damit zu tun, fragte sich Kehl. Es sei „sehr schade, dass es politische Beziehungen braucht“, dass Charlotte Knobloch nach Buttenwiesen kommt. Dass bei dem Thema Politik ins Spiel kommt, störte auch Gernot Hartwig: „Das ist eine versteckte Subvention der Jungen Union.“ Zumal bekannt sei, dass die Junge Union bei den Kommunalwahlen im März diesmal mit einer eigenen Landkreis-Liste antreten werde, wusste Hartwig.
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