Vorerst Stopp für neue Tafelkunden
Ab Januar gibt es keine neuen Ausweise. Die Zahl der Bedürftigen ist auf 1200 angestiegen
Landkreis Das Leitungsteam der Dillinger Tafel hatte laut Pressemitteilung keine leichte Aufgabe bei der Frage, ob noch mehr bedürftige Menschen neue Tafelausweise erhalten können. Die ehrenamtlichen Vertreter der jeweiligen Ausgabestellen berieten lange zusammen mit den Caritasvertretern als Träger, kamen aber zu dem Beschluss, ab Januar 2016 vorerst keine neuen Tafelausweise mehr auszustellen. Caritasgeschäftsführer Stephan Borggreve stellte den Koordinatoren der vier Ausgabestellen Günter Gaschler (Dillingen), Helmut Bauer (Wertingen), Elisabeth Nechutniss (Lauingen), Heribert Rossmeisl (Höchstädt), den Lebensmittelsicherheitsbeauftragten Anita Knapp (Wertingen) und Dietmar Berger (Dillingen) sowie dem Vorsitzenden der Caritas Herbert Graf anhand der von Dietmar Berger geführten Ausgabestatistik die Entwicklung der Tafelkunden dar. Insbesondere in den zurückliegenden Monaten stieg der Zahl der berechtigten Tafelkunden sehr stark auf mittlerweile fast 1200 Menschen an. Diese Entwicklung schlug sich auch in der Zahl der Tafelkunden in den einzelnen Ausgabestellen entsprechend nieder.
Steigerungen von bis zu 100 Prozent bei den Ausgaben stellten die Ehrenamtlichen vor große Herausforderungen. Gleichzeitig verringerte sich die Menge der gespendeten Lebensmittel aus den über 40 verschiedenen Märkten und Abholstationen kontinuierlich. „Die Entwicklung bei den Tafelkunden im Verhältnis zu den Warenspenden verläuft teilweise gegenläufig“, betonte der Hauptkoordinator der Dillinger Tafel Günter Gaschler. „Dadurch verringert sich naturgemäß die Menge pro Tafelhaushalt, die wir abgeben können.“ Auch in der Lauinger Ausgabestelle sei der Anstieg der Tafelkunden stark zu spüren, stellte Koordinatorin Elisabeth Nechutniss fest: „In letzter Zeit kam es leider immer wieder vor, dass wir zum Schluss der Ausgabe hin keine Lebensmittel mehr ausgeben konnten und Menschen unverrichteter Dinge fortschicken mussten.“ Diese Entwicklung sahen alle Anwenden als problematisch an, zumal auch der starke Anstieg an Tafelkunden an Grenzen des Machbaren stoße. Gaschler hoffte, dass die Lebensmittelspenden durch gezieltere Ansprachen zu steigern wären. Doch zeige der deutschlandweite Trend, dass die Spenden beständig geringer würden. Aus diesem Grund folgte das Leitungsteam einstimmig dem Vorschlag, ab Januar 2016 vorläufig keine neuen Tafelkunden mehr aufzunehmen und nur noch zeitlich ablaufende Tafelausweise zu verlängern. Diese Maßnahme soll so lange gelten, bis durch normale Fluktuation von Tafelkunden bestimmte Ausgabedaten längere Zeit unter einen festgelegten Wert gefallen seien. „Das ist eine schwere Entscheidung gewesen“, sagte Graf, „die aber unabdingbar notwendig geworden ist.“ Graf hofft auf eine höhere Unterstützung durch Supermärkte und andere Lebensmittelspender. (pm)
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