
Wenn die Menschen gläsern werden
Landkreis Seit Jahren wehren sich Ärzteverbände aus Datenschutzgründen gegen die Einführung der elektronischen Patientenkarte (E-Card). Die Krankenkassen versprechen sich dagegen Einsparmöglichkeiten von dem neuen System, bei dem Krankheitsdaten von Patienten zentral gespeichert werden. Unklar ist jedoch, welche Informationen erfasst werden sollen und wer Zugriff darauf erhält. Deshalb wurde das Projekt vor einigen Monaten erneut durch den Deutschen Ärztetag abgelehnt. Die darauf folgende Entscheidung der Bundesregierung, dass Vertragsärzte die Leistungspflicht der Krankenkassen durch einen "Stammdatenabgleich" überprüfen müssen, hat die Diskussion neu angefacht. Experten befürchten, dass dies der Dammbruch zur zentralen Speicherung von Patientendaten sei. Auch in der Region regt sich Unmut über den Vorstoß aus Berlin.
Dr. Alexander Zaune aus Dillingen, Delegierter der Bayerischen Landesärztekammer, sagt: "Das ist ein fundamentaler Verstoß gegen die Bürgerrechte. Die Belange von Ärzten und Patienten werden mit Füßen getreten." Die Entscheidung zum Stammdatenabgleich sei die Einführung der E-Card durch die Hintertür. Die Patienten müssten aufgeklärt werden, dass ihre Daten nicht in der Praxis ihres Hausarztes bleiben.
Vorteile des Stammdatenabgleichs sieht der Delegierte nicht: "Die Argumentation der Kassen, dass Doppeluntersuchungen vermieden und dadurch Kosten gesenkt werden, ist Blödsinn." Dafür garantiere schon das Hausarztmodell. Zaune befürchtet, das Interesse der Kassen richte sich eher nach finanziellen Kontrollmöglichkeiten als nach den Belangen der Patienten.
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