Zauberhafte Flöten
Flauti musici und ihre Begleiter bieten Außergewöhnliches im Bissinger Schloss
„All business is local“ – was fürs Geschäftemachen gilt, stimmt mindestens genauso für die Kultur. Es sind keineswegs nur die großen Bühnen, wo sich Großes abspielt. Die Besucher der Matinee, zu der das Flötentrio „Flauti musici“ in den kleinen, aber sehr feinen Schertlinsaal des Bissinger Schlosses im Rahmen der Dillinger Kulturtage geladen hatte, werden dies bestätigen. Dort bot sich in zauberhaftem Ambiente am Sonntagvormittag ein wahres Kleinod musikalischer Art. Die drei Flötistinnen Magdalena Polzer, Beatrice Ziegler und Ruth Förschner hatten sich mit Barbara Bartmann am Cembalo und Hans Eller am Violoncello noch die perfekte Ergänzung zu ihren zwölf verschiedenen Flöten geholt, die während des Kammerkonzerts zum Einsatz kamen. Das Programm war höchst anspruchsvoll, den fulminanten Start machte das Ensemble mit dem wunderschönen Vivaldi-Concerto in F-Dur, in dem zwei Flöten die beiden vorgesehenen Geigenstimmen übernahmen – und man vermisste die Violinen keineswegs. Schlichtweg grandios erklang die Sonate in d-Moll von Georg F. Händel, in der die Blockflöte wunderbar zur Geltung kommt. Großartig setzte das Ensemble den Schlussakkord mit dem Quartett in d-Moll von Georg Philipp Telemann, einem typischen Vertreter des deutschen Barock.
Pianistin Barbara Bartmann bespielte das alte, hauseigene Cembalo des Bissinger Schlosses auf eine virtuose Weise, wie man es nur selten zu hören bekommt, und bildete in Werken aus Renaissance und Barock ebenso wie bei der hervorragenden Interpretation des bekannten englischen Songs „Greensleeves“ in verschiedenen Variationen des zeitgenössischen Komponisten Heinrich Poos den perfekten Boden für das facettenreiche Spiel der Flöten. Ebenso Cellist Hans Eller, dessen Basso continuo den Flötenstimmen ein harmonisches Gerüst bot. Die Blockflöte hat als Einsteigerinstrument für Kinder bei der breiten Zuhörerschaft heutzutage mitunter ein Imageproblem. Dass dies ganz unverdient ist, bewiesen die drei Musikerinnen von „Flauti musici“ : Sie bespielten ihre Instrumente voller Gefühl und dabei mit höchstem Anspruch an exakte Rhythmusführung und mit brillanter Intonation in allen Lagen und Tonhöhen. Glasklare, schnelle Läufe, perfekt gespielte Triller und ein wunderbar aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel mit den beiden anderen Instrumenten machten das Sonntagvormittagskonzert zum reinsten Genuss.
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