Zur Kommunion mit der Osterkerze
Er erlebte seine Kindheit in Kriegszeiten. Als 84-Jähriger ist er noch immer ein gefragter Mensch im Landkreis Dillingen, wenn es um die Heimat und den Denkmalschutz geht
Die Nachbarin hatte damals eine sogenannte Boxkamera. Sie kam und machte am Weißen Sonntag ein Bild von ihm. Wenige Tage, bevor die Amerikaner im Frühjahr 1945 nach Lauterbach kamen. „Die ganze Straße war an meinem Erstkommunionstag voll mit Militär-Lastwagen“, erinnert sich der heute 84-Jährige zurück. Mit der Osterkerze in der Hand quetschte er sich zwischen Mauern und Lkw hindurch bis zur Kirche.
Während er auf das Bild schaut, scheint die Zeit wie zurückgedreht. Er erkennt den Anzug des Cousins aus Donauwörth, den die Mutter für seine Erstkommunion ausgeliehen und der vermutlich bereits mehrere Kommunionen mitgemacht hatte. Zum Essen gab es nach der Kirche eine Fleischbrühe mit etwas Suppenfleisch, das man eigens fürs Fest aufgehoben hatte. Dazu Feldsalat und als Nachspeise eine Torte mit Eierschaum zum Gerstenkaffee. Gäste kamen keine. „Wir waren nur unter uns.“ Die Mutter, seine jüngere Schwester und zwei Soldaten, die sie auf dem Hof beherbergten. Der Vater war weit weg in Russland, kehrte er drei Jahre später aus englischer Gefangenschaft zurück. Eines der beiden Kommunionbilder schickten sie an ihn.
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