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Aktuelle Blaualgen-Warnung für Gartnersee Gundelfingen

Gundelfingen

Blaualgenbefall im Gartnersee: Das müssen Badegäste jetzt beachten

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    Der Gundelfinger Gartnersee hatte schon in der Vergangenheit mit Algenbewuchs und Schlamm zu kämpfen. Aktuell gibt es einen Blaualgenbefall.
    Der Gundelfinger Gartnersee hatte schon in der Vergangenheit mit Algenbewuchs und Schlamm zu kämpfen. Aktuell gibt es einen Blaualgenbefall. Foto: Benjamin Kahlau (Archivbild)

    Hinein ins kalte Wasser. An heißen Tagen ist es besonders erfrischend, in einem See zu schwimmen. Doch nun gibt es Neuigkeiten, die Schwimmer und Schwimmerinnen hellhörig machen dürften. Aufgrund der Hitze können sich Bakterien und sonstige Kleinstlebewesen schnell in den Gewässern vermehren. Im Gartnersee in Gundelfingen wurden jetzt vereinzelt Blaualgen nachgewiesen. Das Gewässer stand in den vergangenen Tagen im Fokus, weil es dort einen tödlichen Badeunfall gegeben hatte. Derzeit gibt das Dillinger Landratsamt angesichts des Blaualgenbefalls noch Entwarnung. Die Fachleute haben aber einen Rat für die Badefans.

    Hintergrund: Während der Hitzeperioden werden sämtliche ausgewiesenen Badeseen im Landkreis Dillingen engmaschig durch das Gesundheitsamt kontrolliert. In dieser Woche wurden laut Auskunft des Gesundheitsamtes am Gartnersee in Gundelfingen zunehmende Schlierenbildung und eine geringere Sichttiefe festgestellt. In den entnommenen Wasserproben seien bei der Untersuchung am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vereinzelte Cyanobakterien, sprich Blaualgen nachgewiesen worden, die im Moment „noch keinen Anlass zur Besorgnis geben“.

    Blaualgen im Gundelfinger Gartnersee – Baden weiterhin möglich

    Nährstoffe, intensive Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen begünstigen das Blaualgenwachstum, so die Auskunft der Experten. Daher werde das Gesundheitsamt sämtliche Badeseen bis zum Ende der Badesaison Mitte September weiter engmaschig beobachten. Dazu gehöre anlassbezogen auch die Kontrolle des Blaualgenbefalls, sodass bei einer massenhaften Vermehrung umgehend reagiert werden kann.

    Bei Blaualgen handelt es sich nicht um Algen, sondern um Bakterien, die häufig eine blaugrüne Färbung aufweisen. Blaualgen kommen natürlicherweise im Gewässer vor und schwimmen auf der Wasseroberfläche. Bei Massenentwicklungen sind sie, je nach Blaualgengattung, als grüne, blaugrüne, braune oder rot schimmernde Schlieren sichtbar und können beim Menschen zu gesundheitlichen Problemen führen.

    Im Gartnersee soll auf die Sichttiefe geachtet werden

    Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilt, seien die meisten Blaualgenarten für den Menschen harmlos und würden durch Zerfall zu einem unangenehmen Geruch führen. Einige könnten jedoch Giftstoffe bilden, die Einfluss auf die Gesundheit haben können. Bei hohen Konzentrationen der Blaualgen könnten bei Menschen unter anderem allergische Reaktionen, wie beispielsweise Hautreizungen oder Ohrenschmerzen auftreten. Beim Verschlucken könne es außerdem zu Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen kommen. Besonders Kleinkinder und sehr empfindliche Menschen sollten den Kontakt mit Blaualgen vermeiden.

    Ein erstes Zeichen für die Bildung von Blaualgen ist eine geringe Sichttiefe durch eine starke Trübung des Wassers. Deshalb rät das Gesundheitsamt auf das Baden in den betroffenen Seen zu verzichten, wenn man bis zu den Knien im Wasser stehend die Füße nicht mehr sehen kann. Zudem rät das Gesundheitsamt sichtbare Algenteppiche zu meiden, kein Wasser zu schlucken und Kleinkinder dann nicht im Wasser oder im Uferbereich spielen zu lassen. Auch Hunde sollten ebenfalls nicht ins Wasser gelassen werden. Die Ergebnisse der Wasserproben der Badegewässer im Landkreis werden auf der Homepage des Landkreises veröffentlicht und sind unter landkreis-dillingen.de/tourismus-freizeit/badegewaesser zu finden.

    Badeseen im Landkreis Dillingen werden regelmäßig kontrolliert

    Im Landkreis Dillingen gibt es drei Seen, die das Gesundheitsamt regelmäßig – mindestens einmal im Monat – untersucht: den Auwaldsee bei Lauingen, den Gartnersee bei Gundelfingen und den Wünschsee bei Peterswörth. Ein Sprecher des Landratsamtes gibt an, dass diese Badeseen während der Badesaison und der Algenblüte mindestens einmal die Woche begutachtet und darauf untersucht werden, ob vermehrt Algen auftauchen.

    Wie Dr. Manuela Michl vom Gesundheitsamt erklärt, werde eine Mitarbeiterin am Freitag am Gartnersee eine Sichtkontrolle durchführen. Nächste Woche würden außerdem die nächsten Wasserproben anstehen. Sollte sich der Algenbefall verschlimmern, würde das Gesundheitsamt entsprechend reagieren. Die Verantwortlichen könnten dann eine Warnung aussprechen oder ein Badeverbot verhängen.

    Dazu gibt es sechs weitere Badeseen, die das Gesundheitsamt mindestens zweimal pro Saison untersucht – im Bedarfsfall auch öfter: den Wasserskisee (Gufisee) bei Gundelfingen, den Fetzersee bei Gundelfingen, den Rossausee bei Weisingen, den Badesee bei Blindheim, den Schwenninger Badesee und den Schnellsee bei Binswangen.

    Fließgewässer wie Flüsse und Bäche werden vom Gesundheitsamt nicht untersucht, da in solche Gewässer in der Regel geklärte Abwässer eingeleitet werden. Im Gegensatz zu den Badeseen ist das Baden in Fließgewässern deshalb aus hygienischer Sicht grundsätzlich nicht zu empfehlen.

    Übrigens: Auch im August vergangenen Jahres war ein Blaualgenbefall im Gartnersee und auch im Auwaldsee nachgewiesen worden. Damals war kein Badeverbot nötig geworden.

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