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Am 29. Juni wird das Hochfest der beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus gefeiert

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Der eine ein Fischer, der andere ein Gelehrter

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    Der Namenstag der Apostel Petrus (links) und Paulus wird am heutigen Sonntag, 29. Juni, gefeiert. Das Foto zeigt die Darstellung der beiden Heiligen in der Höchstädter Stadtpfarrkirche.
    Der Namenstag der Apostel Petrus (links) und Paulus wird am heutigen Sonntag, 29. Juni, gefeiert. Das Foto zeigt die Darstellung der beiden Heiligen in der Höchstädter Stadtpfarrkirche. Foto: Berthold Veh

    Liebe Leser und Leserinnen,

    an diesem Sonntag begehen wir das Hochfest der beiden Apostelfürsten: Der eine heißt Petrus. Von Beruf Fischer, ohne große Bildung, wird er von Jesus als Jünger berufen. Als es darauf ankommt, distanziert sich Petrus von ihm. Dieser Verrat geht ihm nach: Nein, den kenne ich nicht. Dreimal. –Stunden später wird Jesus gekreuzigt. Er hat Petrus aber nicht fallengelassen. Die Erfahrung, die Petrus mit sich gemacht hat, soll er einsetzen: Weide meine Schafe! Kümmere dich um meine Herde! Geh den Verlorenen nach!

    Und der andere heißt Saulus. Ein Gelehrter aus Tarsus, ein kluger Kopf. Die ersten Gruppen von Christen verfolgt er bis aufs Blut. Mit Billigung von ganz oben. Christen sind für ihn Abtrünnige. Bis er vom hohen Ross stürzt und Jesus begegnet. Er bekommt einen neuen Namen. Paulus. Von da an ist er nicht nur Christ – er zieht durch die Welt, um allen Menschen die Liebe Gottes zu verkünden. In Briefen entfaltet er das Geheimnis Christi. Er wird zum ersten christlichen Theologen. Wir begegnen ihm in unseren Gottesdiensten ständig.

    Die Dillinger Basilika trägt den Namen des heiligen Petrus. Mit ihm wird am 29. Juni auch der heilige Paulus gefeiert.
    Die Dillinger Basilika trägt den Namen des heiligen Petrus. Mit ihm wird am 29. Juni auch der heilige Paulus gefeiert. Foto: Berthold Veh

    Jesus ist mit seinen Jüngern unterwegs. Der Ort wird auch genannt: Cäsarea Philippi. Hier lebten, um es einfach zu sagen, Heiden. Menschen, die nicht zum Volk Gottes gehörten. Jesus fragt seine Jünger: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortet. Die Antwort wächst ihm förmlich zu: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Jetzt geht an diesem verlassenen Ort der Himmel auf! Paulus wird dieses Bekenntnis kennenlernen, es wird sein Leben grundlegend verändern. Cäsarea Philippi ist ein Nest – Paulus wird die Welt erobern. Mit dem Evangelium. Mit diesem Bekenntnis.

    Menschen stehen fest, wenn sie dem Evangelium trauen

    Petrus erfährt von Jesus, was sein Name bedeutet: Der Fels. Schon in der Bergpredigt hatte Jesus davon gesprochen, dass Menschen feststehen und nicht weggespült werden, wenn sie dem Evangelium trauen. Eine große Verlässlichkeit, einen großen Schutz bietet der Fels – wenn die Wellen hochgehen, wenn die Stürme das Leben aufpeitschen, wenn die Welt unterzugehen scheint. Von meinem Vater im Himmel kommt dein Bekenntnis, sagt Jesus. „Und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen!“!

    Monsignore Harald Heinrich
    Monsignore Harald Heinrich Foto: Berthold Veh (Archivbild)

    Jetzt sind Jahrhunderte vergangen. Irgendwann wurde Petrus zum ersten Papst, der Papst zu Petrus. Brüche gehen durch die Christenheit. Die Einheit, ist längst zerrissen, das Amt, das Einheit symbolisiert, Ausdruck einer Trennung. Doch etwas eint Katholiken und Protestanten, Altkatholiken und Orthodoxe – alle Christen: Das ist das Bekenntnis des Petrus. „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Es ist eine Liebeserklärung. Wir könnten sie ganz einfach übersetzen: Du bist für uns alles. Mit einem solchen Bekenntnis im Herzen und auf den Lippen liefern wir uns nicht den Verhältnissen aus – wir verwandeln sie. Wir gehen nicht unter – wir trotzen auch der Unterwelt.

    Petrus und Paulus werden gemeinsam gefeiert

    Wir feiern sie gemeinsam. Es ist gut, die beiden einen Karren ziehen zu sehen, den wir Kirche nennen. Spannungen eingeschlossen. Vielfalt eingeschlossen.

    Ihr Pfarrer Monsignore Harald Heinrich, Leiter der Pfarreiengemeinschaft Dillingen

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