Liebe Herren, jetzt ist es raus. Man muss es sagen: Auch Frauen haben Hunger. Klingt nach einer Binse? Nein. Es ist da etwas im Busch, oder vielmehr auf dem Teller. Eigentlich müsste man sagen: Es fehlt auf dem Teller. Ein Marsch zum Mittagessen in einem Restaurant im Kreis Dillingen hat den Beweis neulich erbracht. Und heutzutage sind ja anekdotisch-empirische Nachweise völlig ausreichend, um eine Tatsache festzustellen. Freitags gibt es Fisch, auch beim Metzger. Das hat katholische Gründe und ist auch für Ex-Katholikinnen akzeptabel. Doch der Blick auf den Teller offenbart einen Skandal: Ein kleines Stück Fischfilet, in der oberbayerischen Heimat würde man empört ausrufen: „Des is doch nur a Mogntratzal!“ Als dann der Kollege mit dem identischen Gericht und zwei überbackenen Fischscheiben an den Tisch kommt, knurrt die Empörung dann noch lauter im Magen: „Gibt es da etwa eine Gender-Food-Gap?“ (zu Deutsch: eine geschlechtsspezifische Nahrungsversorgungslücke).
Aufgefallen
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