Eine neue, interessante Ausstellung öffnet demnächst in der Dillinger Stadtgalerie. Dort stellt der Heidenheimer Künstler Gerold Carl Scherer unter dem Motto „Urban I“ aus. Die Vernissage findet am Donnerstag, 8. Mai, um 11 Uhr statt. Scherers Werke werden bis zum 25. Mai in der Stadtgalerie präsentiert.
Seit etwa zwei Jahren setzt sich der Heidenheimer intensiv mit der Thematik des Menschen im städtischen Raum künstlerisch auseinander. Materialcollagen aus Gips, Pappe, Metall und Acrylfarbe sind so entstanden, ebenfalls digitale Fotografien. Die Namen der Werke „Das Kohlekraftwerk“, „Die Ohnmacht im Kraftwerk“ (AKW), „Fabrikdunst“ oder „Kohle und Strom“ (die Kohleverstromung) signalisieren Kritik an der Technik. „Elementar ist für mich immer die Stellung des Menschen in der städtisch-industriellen Umwelt, auch im Verhältnis von Wohnraum und Industriekomplexen“, erläutert Scherer. Seine beiden Schlüsselwerke „Town and Room I und II“ seien auch als Kunstkarte erhältlich.
„Hoffnung auf eine humanere, menschenwürdige Welt“
Wichtig ist Scherer, der aus Kirchheim/Teck stammt und von 2007 bis 2017 in Lauingen gelebt hat, die Bedeutung der Energie für das städtische, moderne Leben. Als Künstler, der eine Gärtnerlehre absolviert und ein Ingenieursstudium hinter sich hat, stehe er zwischen zwei extremen Positionen: „Einerseits die Resignation angesichts der zerstörten Umwelt, wie es in meinen Werken deutlich zum Ausdruck kommt, aber andererseits habe ich doch noch Hoffnung auf eine humanere, menschenwürdige Welt“, sagt der 61-Jährige. Dies komme in Werken wie „Hoffnung im urbanen Raum“ oder auch „Die blaue Sehnsucht“ zum Ausdruck.
Der frühere Lauinger hofft auf Frieden in einer komplexen Umwelt
Der moderne Mensch im 21. Jahrhundert habe genügend Reife, Wissen und Intelligenz, um die tiefen gesellschaftlichen Probleme zu erkennen und letztendlich auch zu lösen. „So bleibt mir trotz aller Kritik doch noch Hoffnung auf Frieden in unserer komplexen Umwelt“, teilt Scherer mit. Dies zeigten die Werke „Shalom I und II“. Mit der Fotografie will der frühere Lauinger ebenfalls dokumentieren, was alles für uns Menschen prägend sei. (bv, AZ)
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