Während Hitzeperioden werden sämtliche ausgewiesenen Badeseen im Landkreis Dillingen engmaschig durch das Gesundheitsamt kontrolliert. In den vergangenen beiden Wochen waren am Gartnersee in Gundelfingen eine zunehmende Schlierenbildung und eine geringere Sichttiefe festzustellen. Zunächst wurden in einer der entnommenen Wasserproben bei einer Untersuchung am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vereinzelte Cyanobakterien (Blaualgen) nachgewiesen. Der See wurde engmaschig weiter überwacht.
In einer neuerlichen Kontrolle hat die Sichttiefe laut Pressemitteilung weiter abgenommen und Blaualgen konnten in drei Proben an allen Uferteilen nachgewiesen werden. Um die Gesundheit der Badegäste zu schützen, wurde ein sofortiges Badeverbot von der Stadt Gundelfingen verhängt.
Bei Massenentwicklungen können Blaualgen zu gesundheitlichen Problemen führen
Nährstoffe, intensive Sonneneinstrahlung und warme Temperaturen begünstigen das Blaualgenwachstum. Bei Blaualgen handelt es sich nicht um Algen, sondern um Bakterien, die häufig eine blaugrüne Färbung aufweisen. Blaualgen kommen natürlicherweise im Gewässer vor und schwimmen auf der Wasseroberfläche. Bei Massenentwicklungen sind sie, je nach Blaualgengattung, als grüne, blaugrüne, braune oder rotschimmernde Schlieren sichtbar und können beim Menschen zu gesundheitlichen Problemen führen.
„Die meisten Blaualgenarten sind für den Menschen harmlos und führen durch Zerfall zu einem unangenehmen Geruch“, heißt es in der Pressemitteilung. Einige können jedoch Toxine (Giftstoffe) bilden, die Einfluss auf die Gesundheit haben können. Bei hohen Konzentrationen der Blaualgen können bei Menschen unter anderem allergische Reaktionen, wie etwa Hautreizungen oder Ohrenschmerzen, bei Verschlucken Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auftreten. Besonders Kleinkinder und sehr empfindliche Menschen sollten den Kontakt mit Blaualgen vermeiden. Zudem ist bei einer geminderten Sichttiefe eine Rettung von Ertrinkenden nur erschwert möglich.
Wann mit einer Erholung von einer Blaualgenblüte zu rechnen ist, variiert und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Stärke der Belastung, den Umweltbedingungen und der Temperatur. In manchen Fällen können die Blaualgen innerhalb weniger Tage auf ein unbedenkliches Niveau sinken, während es in anderen Fällen Monate dauern kann. Bei moderaten Blaualgenblüten können die Warnungen oft schon nach wenigen Tagen oder Wochen aufgehoben werden, wenn die Konzentration der Blaualgen wieder sinkt, teilt das Dillinger Landratsamt mit.
In allen anderen Seen im Landkreis ist das Baden uneingeschränkt möglich
Das Gesundheitsamt überwache den See weiterhin engmaschig und werde umgehend über alle Veränderungen informieren. In allen anderen Badeseen im Landkreis Dillingen sei zum Stand 4. Juli das Baden uneingeschränkt möglich. Die Ergebnisse der Wasserproben der Badegewässer im Landkreis werden auf der Homepage des Landkreises unter landkreis-dillingen.de/tourismus-freizeit/badegewaesser veröffentlicht. (AZ)
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