
IG-Vorstand und Eva Lettenbauer (Grüne) tauschen sich über Düngegesetz aus

Die Interessengemeinschaft Nördlinger Ries-Bissingen hat ihre Forderungen zur Verbesserung der Grundwasserqualität schon vielen Politikern präsentiert. Nun gab es kürzlich mit einer Grünen-Abgeordneten einen Termin – und kontroverse Debatten.
Die Vorsitzenden der Interessengemeinschaft für den Grundwasserkörper „Nördlinger Ries - Bissingen 022“ (IG) haben sich kürzlich mit der Landtagsabgeordneten der Grünen, Eva Lettenbauer, an der Messstelle Burgmagerbein zum Informationsaustausch getroffen. Hauptthemen waren die Ausweisung des Roten Gebietes sowie das neue Düngegesetz. Die Vorstandsmitglieder der IG konnten laut einer Pressemitteilung ihre Anliegen vorbringen und der Landtagsabgeordneten, die zugleich Landesvorsitzende der Grünen in Bayern ist, einen Forderungskatalog zum neuen Düngegesetz übergeben.
IG-Vorstandsmitglied Frank Wiedemann zog im Beisein von Eva Lettenbauer eine Wasserprobe aus der Quellfassung in Burgmagerbein. Dort läuft derzeit ein Langzeitversuch des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) Donauwörth und der Technischen Universität München. Ziel der Untersuchungen ist es unter anderem, Informationen über die Zuflussrichtung und das Alter des austretenden Quellwassers zu bekommen. Nach wie vor ist ein zu hoher Nitratgehalt der Quellfassung messbar.
Mit den Erkenntnissen aus den Ergebnissen können gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Grundwasserqualität abgeleitet werden, fasste Heiko Götz von der Interessengemeinschaft zusammen. Die IG unterstützte das WWA bei der Versuchseinrichtung und übernimmt in Zusammenarbeit mit dem WWA die tägliche Probeziehung. Der Ortsprecher des Bissinger Ortsteils Burgmagerbein, Christian Zörle, ist in die Aktionen aktiv eingebunden und unterstützt die IG.
IG fordert Gebietsanpassung bis zum Jahresende
Zur anschließenden Diskussion traf man sich im Gasthaus Schreitmüller in Untermagerbein. Dabei übergab stellvertretender Vorsitzender Ottmar Hurler der Landtagsabgeordneten einen Forderungskatalog zum Neuen Düngegesetz. Eine Hauptforderung der IG ist, so betonte Vorstand Albert Sporer, dass zeitnah eine Änderung der Gebietskulisse erfolgen müsse. Mittlerweile hat das WWA Donauwörth weitere Messstellen und Zusatzmessstellen beprobt und beurteilt. Die vor der Landtagswahl versprochene Gebietsanpassung zum Jahresende 2023 müsse kommen, gab Sporer der Landtagsabgeordneten als klare Botschaft mit.
"Lebhaft diskutiert" wurde laut Pressemitteilung mit der Landesvorsitzenden der Grünen über das Verbot der Herbstdüngung für Zwischenfrüchte und über die pauschale Reduzierung des Düngerbedarfs um 20 Prozent, im Roten Gebiet. Beide Auflagen bringen aus Sicht der Landwirte eine ganze Reihe von Nachteilen mit sich, betonte Vorstandsmitglied Josef Zeller. Schließlich, so der Diemantsteiner Landwirt, leisteten gut entwickelte Zwischenfrüchte einen wichtigen Beitrag zum Humusaufbau im Boden. Johannes Ruf, Ackerbauer aus Brachstadt, erläuterte, dass die Erzeugung von Brotgetreide mit einer um 20 Prozent reduzierten Stickstoffdüngung nicht mehr möglich ist. Eva Lettenbauer war erfreut, dass es bei den Themen „Verursachergerechtigkeit“ und „Stoffstrombilanz“ keine unterschiedlichen Meinungen gibt.
Frank Wiedemann, der als Erzeugerringberater tätig ist, betonte, dass die Bürokratie in Zusammenhang mit der Düngeverordnung und anderen Auflagen für die landwirtschaftlichen Betriebe nicht zu bewältigen sei. Die Landtagsabgeordnete nahm eine Vielzahl von Anregungen mit und versprach, sich für die sinnvollen Anliegen einzusetzen. Ein wichtiger Punkt, so Lettenbauer, sei die zügige Einrichtung von weiteren Messstellen. Der Informationsaustausch endete beim Thema „Flächenstilllegung“ sehr kontrovers. Man war sich aber einig, dass ein regelmäßiger Informationsaustausch für beide Seiten Vorteile bringt und fortgesetzt werden soll. (AZ)
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