Liebe Leser und Leserinnen,
Akkus sind eine geniale Erfindung, die uns ungeahnte Freiheit und Beweglichkeit bringt. Aber kennen Sie das auch? Gerade will ich das Gerät benutzen, da zeigt es an: Akku gleich leer. Dumm gelaufen, wenn es jetzt wirklich wichtig gewesen wäre, Sie zum Beispiel am Bahnhof stehen und dem letzten Zug hinterher sehen. Oder kennen Sie das: Sie sind bei lieben Menschen zu Besuch und müssten aufladen, aber leider, leider haben Sie das Ladekabel vergessen.
Kein Problem, hat ja jeder? Und schon geht die Suche nach dem richtigen Stecker los: Die Kiste mit dem Kabelsalat wird geholt, doch es passt keines. Oder: Die Freundin, die Sie dringend auf dem Handy erreichen wollten, sagt Ihnen später: „Tut mir leid, der Akku war leer.“ Mancher ist diszipliniert im regelmäßigen Ladevorgang – aber auch der Disziplinierteste scheitert an seinem Nächsten, der weniger fit im Akkuladen ist.
Die neue Freiheit endet manchmal mit dem Akku
Kuriositäten, die uns die neue Freiheit bringt. Sie endet mit dem Akku und manchmal nützt uns nicht einmal die Steckdose etwas. Wohl dem, der das alles mit Humor nimmt oder der darin eine kleine Weisheit findet: Die menschliche Freiheit, Kraft, ist nicht grenzenlos, sondern bedarf des regelmäßigen Aufladens. Und hier rede ich nun nicht mehr über unsere ach so geliebte Technik, sondern über uns selbst: Im Lebensalltag vergessen wir oft, dass die Lebenskraft endlich ist; meinen, dass wir alles aus uns selbst machen, bis uns das Leben eines anderen belehrt und der Akku einfach leer ist. Burnout oder eine Krankheit. Dann werden vergessene Worte wieder großgeschrieben: Achtsamkeit. Meditation. Pflege des inneren Akkus.

Diesen Sonntag und Montag feiern wir Christen Pfingsten. Manch einer weiß längst nicht mehr, was da wirklich gefeiert wird: Es hat mit dem inneren Akku zu tun, der zu 100 Prozent neu aufgeladen wird. Gottes Kraft, der Heilige Geist, erfüllt uns neu. Ob Sie jetzt die Frage nach dem Ladekabel stellen? Da habe ich eine gute Nachricht: Es gibt nicht den einen einzig passenden Stecker. Sie brauchen überhaupt kein Ladekabel, um sich in den Stromkreislauf Gottes einzuloggen; denn der Heilige Geist schafft die Verbindung selbst. Vielleicht gehen Sie ja dieses Wochenende in einen der vielen Gottesdienste oder nehmen die Bibel zur Hand oder beten. Probieren Sie es aus. Sie werden merken: Das bringt Freiheit und Beweglichkeit.
Ihnen ein schönes Wochenende!
Pfarrerin Andrea Diederich, Lauingen
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