Die Finninger Dorfmusikanten spielen den Ruetz-Marsch, als der frühere EU-Kommissar und einstige baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger zum politischen Fischessen des CSU-Kreisverbands im Landgasthof Schlössle einmarschiert. Etwa 200 Menschen füllen am Sonntag den Unterfinninger Schlösslesaal. Manche von ihnen, etwa auch CSU-Kreisvorsitzenden Manuel Knoll, hat die geplante Insolvenz der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen, über die am Freitag im Kreistag debattiert wurde, sichtlich mitgenommen. Da ist der Auftritt des hochrangigen CDU-Politikers ein gutes Gegenmittel. Die Analyse der gegenwärtigen Lage in Deutschland und in der Welt hat immer wieder die Merkmale einer Polit-Satire. Die Christsozialen im Schlösslesaal spenden Oettinger immer wieder spontan Applaus.
Finningen
>>Oettinger geißelt das Lieferkettengesetz als Bürokratiemonster für den Mittelstand und in der gegenwärtigen Lage die Abschaltung bestehender Kraftwerke, denn Strom aus erneuerbaren Energien habe das Problem, dass er nicht speicherbar sei.<< Der frühere Politiker Oettinger hat die Entwicklung der letzten Jahre verschlafen. Jetzt werden Batterien mit 200 MW Anschlussleistung und 400 MWh Kapazität gebaut. Und das ohne Subventionen. Damit können tageweise Schwankungen ausgeglichen werden. Für den saisonalen Ausgleich wird in der Zukunft mit Ökostrom Wasserstoff erzeugt werden. Und bei Bedarf wird der Wasserstoff rückverstromt. Das ist allerdings teuer. Jedoch nicht so teuer wie der Bau, der Betrieb und die Entsorgung von Atomkraftwerken. Schade, dass die Dillinger CSU da dem Populisten Oettinger nicht widersprochen hat. Raimund Kamm
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