Als Leiter des Luftwaffenmusikkorps Erfurt und ehemaliger Fristinger geben Sie am Mittwoch, 12. März, ab 19 Uhr mit ihrem Ensemble ein Benefizkonzert im Dillinger Stadtsaal. Wie fühlt sich die Rückkehr in die Heimat an?
OBERSTLEUTNANT TOBIAS WUNDERLE: Natürlich ist dieses Konzert in meiner Heimat für mich etwas ganz Besonderes. Ich bin ja nach wie vor stark verwurzelt im Donautal und pflege meine Freundschaften hier. Regelmäßig besuche ich meine Eltern in Fristingen. In den Schulferien meines Sohnes kommen wir gerne nach Hause.
Sie sind heute 39 und haben Ihre musikalische Karriere als Achtjähriger beim Musikverein Donautaler Fristingen-Kicklingen begonnen. Wie waren die Anfänge?
WUNDERLE: Im Musikverein habe ich auf der Trompete angefangen. Der ehemalige Dirigent Wolfgang Mühldorfer hat bei mir den Grundstein gelegt und mich für die Blasmusik begeistert. Parallel dazu bekam ich Klavierunterricht am St.-Bonaventura-Gymnasium in Dillingen. Die Ausbildung im musischen Zweig am Bona hatte wirklich eine hohe Qualität, dafür bin ich heute sehr dankbar. Ohne Klavierunterricht hätte ich später keine Ausbildung als Kapellmeister bei der Bundeswehr machen können.
Der Fristinger ist Leiter des Luftwaffenmusikkorps Erfurt
Warum haben Sie sich für eine Laufbahn bei der Bundeswehr entschieden?
WUNDERLE: Ein Schlüsselerlebnis war ein Benefizkonzert des Heeresmusikkorps 4 in Regensburg, das damals in Binswangen spielte. Ich war gerade 15 und dachte mir: Das, was der Dirigent da vorne macht, das will ich auch tun. Danach erkundigte ich mich, welche Wege es dazu gibt. Bei den Blasinstrumenten folgte ein Wechsel auf Tenorhorn und Posaune, weil ich wegen einer festen Spange nicht mehr Trompete spielen konnte.
Wie verlief ihre Musik-Karriere bei der Bundeswehr?
WUNDERLE: Nach dem Abitur leistete ich den Grundwehrdienst beim Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in Hilden bei Düsseldorf ab. Danach ging das Ganze nahtlos ins Studium über. Ich studierte Dirigieren und Klavier an der Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf. Danach wurde ich Zweiter Musikoffizier beim Heeresmusikkorps Neubrandenburg und beim Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Berlin. Seit Juli 2018 bin ich nun der Leiter des Luftwaffenmusikkorps Erfurt.
Konzert zum 50-jährigen Bestehen des Musikvereins Donautaler
Wie gefällt es Ihnen in Thüringen?
WUNDERLE: Erfurt ist eine sehr lebenswerte und moderne Stadt. Wir spielen aber nicht nur in Thüringen, sondern auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Das kulturelle Angebot in dieser Region ist überwältigend. Ich fühle mich mit meiner Familie hier sehr wohl.
Welche Stücke wird das Luftwaffenmusikkorps am Mittwoch in Dillingen spielen?
WUNDERLE: Die ganze Bandbreite der Militärmusik – von „Wien bleibt Wien“ (Johann Schrammel) über den berühmten Kaiserwalzer von Johann Strauß bis zu Hits von Frank Sinatra.
Tobias Wunderle kommt gern in seine Heimat ins Donautal
Das Jubiläumskonzert zum 50-jährigen Bestehen des Musikvereins Donautaler ist längst ausverkauft. Was empfehlen Sie Interessierten, die sich keine Eintrittskarte sichern konnten?
WUNDERLE: Wir haben eine CD zu unserem eigenen Jubiläum aufgenommen. Auf „Marschmusik live“ sind die schönsten Stücke aus den ersten zehn Jahren des Luftwaffenmusikkorps Erfurt zu hören.
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