
Babynamen im Trend: "Die Jungen heißen wieder so wie ihre Opas"

Plus Die Hebammen im Kreißsaal der Dillinger St.-Elisabeth-Klinik wissen, welche Babynamen im Trend sind. Manche Eltern werden bei dem Thema kreativ.

In der Babygalerie der St.-Elisabeth-Klinik gibt es viele Neugeborene mit ihren Eltern und stolzen Geschwistern zu sehen. Die Fotos auf der Homepage des Dillinger Krankenhauses zeigen eine Auswahl der Babys, die im vergangenen halben Jahr auf die Welt gekommen sind. Unter den Neugeborenen gibt es die klassischen Namen für Jungs und Mädels wie Lukas und Julian oder Lena und Sophie. Dazwischen findet sich aber immer wieder Außergewöhnliches. Anlass zur Frage: Welche Namen sind im Moment wieder im Trend? Und wie viele Kinder werden im Dillinger Krankenhaus eigentlich geboren?
Eine, die es wissen muss, ist die Hebamme Isabel Graumann. Sie hat mit ihren Kolleginnen auf der Geburtshilfe-Station im letzten Jahr 459 Babys auf die Welt gebracht. Graumann kriegt natürlich auch mit, wie die Eltern ihre Wonneproppen nennen. Was ihr zuletzt aufgefallen ist: "Die neugeborenen Jungen heißen wieder ein bisschen so wie ihre Opas." Typisch deutsche Namen wie Karl, Leopold oder Leonhard seien aktuell im Kommen. Auch der Josef, den es laut der Hebamme vor der Jahrtausendwende eine Zeitlang so gut wie gar nicht gegeben hätte, sei wieder ein beliebter Name. Und solche mit hebräischer Herkunft gibt es laut der Hebamme immer wieder: Jonathan zum Beispiel.
Kreisklinik St. Elisabeth: Eltern nennen ihre Tochter Milka
Bei den Mädels ist ihr ein außergewöhnlicher Name in Erinnerung geblieben: Ein Eltern-Paar habe ihrem Kind vor Kurzem den Namen Milka gegeben. "Da musste ich natürlich an die Schokolade denken", erinnert sich Graumann und muss ein wenig lachen. Ansonsten seien Sophia oder Louisa ein Dauerbrenner, aber auch Lea oder Lena.

Die Namen des letzten Monats halten die Hebammen am St.-Elisabeth-Krankenhaus auf einer Tafel fest. "Für die Mütter ist es ein netter Zeitvertreib, bei ihrem Aufenthalt im Krankenhaus mal auf die Namenstafel zu schauen", sagt Graumann. An fast jedem Tag im Januar ist im Kreißsaal dort ein Kind auf die Welt gekommen, an manchen Tagen waren es sogar mehrere. "Im Durchschnitt sind es 1,5 Neugeborene pro Tag", so die Hebamme.
Geburtenexplosion durch Corona ist im Dillinger Krankenhaus ausgeblieben
Die Geburtenexplosion, wie sie von manchen wegen Corona erwartet worden war, ist laut Graumann ausgeblieben. Im Standesamt Dillingen gibt es Zahlen darüber, wie viele Kinder in den vergangenen Jahren auf der Geburtenstation im St.-Elisabeth-Krankenhaus auf die Welt gekommen sind. Letztes Jahr waren es nur 459 Babys, in den Jahren davor lag die Zahl der Geburten noch ein wenig höher.
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"Am meisten Kinder sind 2020 auf die Welt gekommen", sagt Rathaus-Sprecher Jan Koenen. Auf fast 600 geborene Kinder kam das Dillinger Krankenhaus in dem Jahr. Den letzten Tiefstand hatte die Geburtshilfe 2018, mit nur gut 350 Geburten. Allerdings waren die Kreißsäle in Dillingen damals mehrere Monate lang geschlossen.
Russische und ukrainische Mutter teilen sich ein Zimmer
Unter den Neugeborenen im letzten Jahr seien wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine natürlich auch Kinder von ukrainischen Müttern gewesen, erzählt Hebamme Graumann vom Dillinger Kreißsaal. Es habe sogar den Fall gegeben, dass eine russische mit einer ukrainischen Mutter auf einem Zimmer untergebracht war. "Die sind bestens miteinander klar gekommen", meint Graumann.
Die Hebamme hat in ihrem Beruf häufig mit ausländischen Namen zu tun. "Bei vielen muss ich natürlich zweimal lesen", sagt Graumann. Türkische Klassiker wie Aische, Hussein oder Ali habe sie aber mittlerweile drauf. Und welche Lieblingsnamen hat die Hebamme eigentlich selbst? "Samuel und Julius finde ich toll", sagt Graumann. Bei den Mädels ein wenig ausgefallener: Felina. Auf der Namenstafel für Januar steht der Name nicht.
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