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Dillingen betet für den Frieden in der Ukraine

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Dillingen betet für den Frieden in der Ukraine

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    Etwa 200 Menschen kamen am Montagabend zum ökumenischen Friedensgebet nach Dillingen. Von der Klosterkirche (Hintergrund) gingen die Teilnehmenden schweigend zur Katharinenkirche.
    Etwa 200 Menschen kamen am Montagabend zum ökumenischen Friedensgebet nach Dillingen. Von der Klosterkirche (Hintergrund) gingen die Teilnehmenden schweigend zur Katharinenkirche. Foto: Berthold Veh

    Der Andrang zum ökumenischen Friedensgebet in der Dillinger Klosterkirche ist groß. Drei Jahre nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine versammeln sich dort am Montagabend etwa 200 Menschen. Die große Resonanz hat Robert Böse von der Dillinger Unterstützergruppe Asyl/Migration überrascht. „Wir hatten 100 Kerzen für die Teilnehmer. Die sind alle weg“, sagt Böse vor dem Beginn der Andacht.

    Beim Friedensgebet, das Georg Schrenk federführend organisiert hat, sind auch viele Geflüchtete aus der Ukraine dabei. Besonders eindringlich wirken die Worte der 91-jährigen Halina Chistyakova, die in ihrer Landessprache spricht. Auch wenn die meisten Zuhörer und Zuhörerinnen der ukrainischen Sprache nicht mächtig sind, wissen doch alle, worum es geht: das unsägliche Leid mit vielen Toten und Verwundeten, das die Menschen in der Ukraine heimgesucht hat. Georg Schrenk übersetzt das Gesagte: „Wir bitten Gott, uns zu helfen, unseren Feind zur Vernunft und allen Nationen Frieden zu bringen.“

    „Wir werden es Russland nicht erlauben, unsere Kultur zu zerstören“

    Xaver Käser hat eingangs auf der Gitarre das Friedenslied „Hevenu schalom alejchem“ angestimmt. Stadtarchivarin Felicitas Söhner nennt erschreckende Zahlen zu den Auswirkungen des Kriegs. 1,4 Millionen Häuser seien in der Ukraine zerstört worden, 3,4 Millionen Menschen obdachlos. Insgesamt wurden ihren Worten zufolge 13 Millionen Menschen vertrieben. Schüler Andrii Liakh spielt auf seinem Saxofon und spricht über seine Vorstellungen von einem gerechten Frieden. „Wir werden es Russland nicht erlauben, unsere Kultur zu zerstören“, sagt Liakh.

    Etwa 200 Menschen kamen am Montagabend zum ökumenischen Friedensgebet nach Dillingen. Von der Klosterkirche (Hintergrund) gingen die Teilnehmenden schweigend zur Katharinenkirche. Rechts vorn Organisator Georg Schrenk
    Etwa 200 Menschen kamen am Montagabend zum ökumenischen Friedensgebet nach Dillingen. Von der Klosterkirche (Hintergrund) gingen die Teilnehmenden schweigend zur Katharinenkirche. Rechts vorn Organisator Georg Schrenk Foto: Berthold Veh

    Schwester Martina Schmidt, Leiterin der deutschen Provinz der Dillinger Franziskanerinnen, liest aus dem Buch Kohelet vor, wonach alles seine Zeit habe – auch der Krieg und der Frieden. „Gott wird das Verjagte wieder suchen“, heißt es dort. Schwester Martina gibt der Hoffnung Ausdruck, dass durch Gott „der verjagte Friede, das verjagte Recht, die verjagte Menschenwürde wieder gefunden werden“. Mehrere Teilnehmende, unter ihnen auch Dillingens Zweiter Bürgermeister Johann Graf, tragen Fürbitten vor.

    Dillinger Gemeindereferent: „„Mir würde angst, wenn Beten nicht helfen würde“

    Danach werden Kerzen entzündet, die Teilnehmenden gehen schweigend von der Klosterkirche zur Katharinenkirche. Der frühere Landtagsabgeordnete Johann Häusler ist ebenfalls dabei. „Ich bin wegen meiner Verbindung zu Georg Schrenk hier, die überlebt alle politischen Wirren“, sagt der Biberbacher.

    Schwester Clara Mende lädt in der Katharinenkirche zu einer kurzen Meditation ein. Stadtpfarrer Harald Heinrich und Prädikant Stefan Bartels spenden den Segen, ehe Xaver Käser das Lied „Herr gib uns Deinen Frieden“ anstimmt. Eine Ukrainerin zeigt sich am Ende „sehr berührt“ von dem Friedensgebet. St.-Clara-Pflegeheimleiterin Astrid Ziemann ist überzeugt, dass Beten helfe. „Ich bin bei den Franziskanerinnen beschäftigt, wir wissen um die Macht des Gebets“, sagt sie. Und Gemeindereferent Alfred Hirsch meint: „Mir würde angst, wenn Beten nicht helfen würde.“

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