Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Dillinger Klinik wird Myomzentrum: Neues Angebot für Frauen

Dillingen

Dillinger Krankenhaus erweitert sein gynäkologisches Angebot

    • |
    • |
    • |
    Die Dillinger Kreisklinik hat ihr Angebot in der Gynäkologie weiter ausgebaut und bietet nun eine spezielle Therapie für Myom-Patientinnen an.
    Die Dillinger Kreisklinik hat ihr Angebot in der Gynäkologie weiter ausgebaut und bietet nun eine spezielle Therapie für Myom-Patientinnen an. Foto: Christina Brummer

    Der Chefarzt der Gynäkologie am Dillinger Krankenhaus „ist am Ziel“. So wird Jan Olek in einer Pressemitteilung des Krankenhauses zitiert. Der Mediziner hatte im April zusammen mit der Geschäftsführung die frohe Botschaft verkünden können, dass die Dillinger Kreisklinik als Endometriosezentrum zertifiziert ist. Nun hat das Krankenhaus für seine gynäkologische Abteilung mit dem Myomzentrum einen weiteren Meilenstein erreicht. So sieht es der Chefarzt.

    „Für mich war es schon immer erstrebenswert, die Patientinnen ganzheitlich behandeln zu können“, so Olek in der Pressemitteilung. Er ist nicht nur Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, sondern auch Leiter des Endometriosezentrums in der Dillinger Kreisklinik. Nun habe er sein Ziel erreicht: Der erste Schritt in diese Richtung war die Gründung des zertifizierten Endometriosezentrums, welches vermehrte Zellbildung der Schleimhaut außerhalb der Gebärmutter erfolgreich behandeln kann. Klinik-Geschäftsführerin Sonja Greschner sagt auf Nachfrage über dieses Angebot: „Wir merken einen Patientinnenzuwachs.“ Seit April 2024 sei man zertifiziert für die Behandlung von Endometriose. Bis es sich überall herumgesprochen habe, dauere es aber natürlich noch.

    Bisher konnten Myome nur operativ entfernt werden

    Nun kommt zusätzlich zum zertifizierten Endometriose- und Beckenbodenzentrum ein sogenanntes Myomzentrum hinzu, dessen Leitung Olek ebenfalls übernommen hat. Eine Zertifizierung hat das Krankenhaus dafür nicht, baut allerdings auf eine Behandlungsmethode, die es sonst nur in wenigen Kliniken in Süddeutschland gibt: Die sogenannte Sonata-Behandlung soll Myome ohne chirurgischen Eingriff und ohne das operative Entfernen des befallenen Gewebes behandeln. Myome sind gutartige Wucherungen in der Gebärmutter. Sie können Schmerzen und starke Blutungen verursachen. Bislang konnten sie nur operativ entfernt werden, informiert das Krankenhaus.

    „Wir haben investiert, um unsere Abteilung mit Know-how und modernstem Equipment für diese Behandlung auszustatten“, wird Olek in der Mitteilung zitiert. Laut dem Gynäkologen hat die Behandlung für die betroffenen Frauen „immense Vorteile“: „Diese Gewächse in der Gebärmutter können dank einer kleinen, vaginal eingeführten Ultraschallsonde, welche mit Nadelelektroden bestückt ist, erhitzt werden, was zur Folge hat, dass das Gewebe im Laufe der folgenden Wochen kleiner wird und abstirbt.“ Die Behandlung sei zwar wegen der Teil- oder Vollnarkose einer Operation ähnlich, „erfolgt aber ganz ohne Schnitt und Narben, weitere Behandlungen danach sind meistens nicht mehr notwendig und die Frauen sind sehr schnell wieder fit.“

    Gerade bei größeren Wucherungen sei in der Vergangenheit häufig eine Operation per Bauchspiegelung oder gar Bauchschnitt erforderlich gewesen, was auch eine anschließende Schonzeit für die Frauen bedeutete, so Olek. Das falle mit dem Sonatagerät weg.

    Jan Olek ist Chefarzt für Gynäkologie an der Dillinger Kreisklinik.
    Jan Olek ist Chefarzt für Gynäkologie an der Dillinger Kreisklinik. Foto: Berthold Veh (Archivbild)

    Neues Angebot in Dillingen: Gerät soll Myome schonender entfernen als OP

    Der Facharzt hat eigens für diese Methode in den vergangenen Wochen und Monaten verschiedene Hospitanzen absolviert. Unter anderem bei der Oberärztin und Leiterin des Myomzentrums in der Klinik in Böblingen, Dr. Angelika Dieter. Auch sie sagt, sie sei von Anbeginn von der Sonatabehandlung begeistert gewesen. „Inzwischen konnten wir hier schon mehr als 14.000 Patientinnen helfen, denn Myome sind die häufigsten Tumore, die bei Frauen festgestellt werden.“ Sie könne bestätigen, dass Patientinnen berichten, nach der Sonata-Behandlung eine problemlose Schwangerschaft und Geburt erlebt zu haben. Denn neben der Schleimhaut der Gebärmutter werde auch die Gebärmutterwand mit dem Gerät weit besser geschont als bei den bislang üblichen Operationen.

    Das Ziel, das Olek erreicht habe, sei mit dem zusätzlichen Myomzentrum vor allem eines: Möglichst viele gynäkologische Erkrankungen minimalinvasiv, also ohne größere Eingriffe, behandeln. Dafür sei das Endometriosezentrum ein erster wichtiger Schritt gewesen. Denn in Dillingen könne die Endometriose bereits transvaginal behandelt werden. Bei der Endometriose kommt es zu Wucherungen außerhalb der Gebärmutter.“ „Bisher fehlte mir noch ein Puzzlestück, um auch bei der Adenomyose oder bei Myomen ohne Operation helfen zu können“, sagt Olek. Nun sei das Behandlungsangebot komplett. Bei der Adenomyose kommt es zu Wucherungen innerhalb der Muskelschicht der Gebärmutter. „Sie sind ebenfalls häufig mit starken Schmerzen verbunden und verhindern eine Schwangerschaft“, sagt Olek. Dies gelte auch für Myome. Neben der Anschaffung des Geräts brauche es keine zusätzlichen Kräfte, informiert Klinik-Geschäftsführerin Greschner auf Nachfrage der Redaktion. Olek werde das, was er in den Weiterbildungen gelernt habe, an die Kollegen weitergeben. (mit AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden